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1989 in Deutschland
1989 war für Deutschland das Jahr des Mauerfalls und der Grenzöffnung. Damit begann am 9. November 1989 der Prozess der Wiedervereinigung. Am 27. November gab Helmut Kohl ein 10-Punkte-Programm bekannt, das eine Wiedervereinigung in spätestens 10 Jahre vorsah. So lange sollte es nicht mehr dauern.
In der Bundesrepublik war 1989 aber auch ein Jahr, in dem die rechte Partei der Republikaner in das Landesparlament in Berlin einzog. Es war neben dem Einzug ins Europaparlament ihr größter Erfolg. Überraschend an der Wahl war auch, dass die CDU nicht weiterregieren konnte und eine rot-grüne Koalition unter dem neuen SPD-Bürgermeister Walter Momper gebildet wurde.
Bundesweit wurde Richard von Weizsäcker für eine zweite Amtszeit als Bundespräsident gewählt. Bei einem Attentat durch die RAF starb Alfred Herrhausen, der Chef der Deutschen Bank.
DDR 1989
In der DDR wollten 1989 immer mehr Menschen ausreisen und versuchten, jede Möglichkeit dafür wahrzunehmen. Sie besetzten Botschaften der Bundesrepublik in Ungarn und der Tschechoslowakei oder die Ständige Vertretung der BRD in Ost-Berlin.
Viele Menschen wollten aber auch bleiben, wünschten sich jedoch eine andere DDR. Sie gingen montags auf die Straße, protestierten gegen Wahlfälschung und gründeten das Neue Forum.
Die politische Führung hielt weiter am alten Kurs fest und feierte noch groß den 40. Jahrestag der DDR. Doch wenige Tage später wurde Erich Honecker zum Rücktritt bewegt. Egon Krenz übernahm das Amt des Generalsekretärs der SED. Den Bürgern und Bürgerinnen der DDR war das nicht genug. Sie wollten einen echten Machtwechsel.
Als aus Versehen die Öffnung der Grenzen bekannt gegeben wurde, gab es kein Halten mehr. Die Menschen strömten zu den Grenzübergängen – die Mauer war offen.
Was war 1989?
Das Jahr 1989 stand nicht nur für Deutschland, sondern in ganz Europa und der Welt im Zeichen der Auflösung des Ostblocks und des Endes des Kalten Krieges. Der Abbau der Grenzanlagen ließ den Eisernen Vorhang fallen. Die Sowjetunion zog sich zudem aus Afghanistan zurück. Damit endete dort der Krieg, der allerdings direkt in einen Bürgerkrieg führte. Gorbatschow gab die Sinatra-Doktrin aus: Die Staaten des Warschauer Pakts durften nun ihren eigenen Weg gehen.
In Polen begann mit dem Runden Tisch der Übergang vom sozialistischen Staat zur demokratischen Republik. Auch in Ungarn endete das sozialistische Regime. In der Tschechoslowakei setzte sich die Samtene Revolution durch.
Anders lief es in China: Eine Öffnung hin zur Demokratie wurde dort gewaltsam mit dem Tian’anmen-Massaker unterdrückt. Schon eingeleitete Reformen wurden wieder aufgegeben.
1989 endeten die 1980er Jahre.