1974

Weltweit prägten einige Ereignisse das Jahr 1974. Nachwirkungen gab es noch von der Ölkrise und dem Jom-Kippur-Krieg aus dem Vorjahr. Die Watergate-Affäre mit dem Einbruch und der anschließenden Vertuschung durch die Nixon-Regierung führte in den USA zum Rücktritt von Präsident Richard Nixon.

Die Türkei marschierte nach einem griechisch-zyprischen Putsch, der einen Anschluss an Griechenland erzwingen wollte, in Zypern ein. Das führte zur Teilung der Insel. In Griechenland endete daraufhin die Militärdiktatur. In Portugal stürzte die Nelkenrevolution das autoritäre Regime. Beide Länder wurden zu Demokratien.
 

1974 in Deutschland

Auch in Deutschland gab es 1974 politisch einige Veränderungen. In der Bundesrepublik wurde mit Walter Scheel ein neuer Bundespräsident gewählt. Mit Helmut Schmidt gab es einen neuen Bundeskanzler, nachdem Willy Brandt wegen der Guillaume-Affäre zurückgetreten war. Der persönliche Referent von Brandt wurde als Spion der DDR enttarnt.

Die Wirtschaftskrise verschärfte sich, auch weil die Bundesrepublik 17 Milliarden DM mehr für Erdöl zahlen musste als im Vorjahr. Auch die Inflation stieg an. Auch international gab es wirtschaftliche Probleme.

Mehrere im Gefängnis sitzende RAF-Mitglieder traten erneut in den Hungerstreik. Dabei starb Holger Meins. Im November 1974 wurde Ulrike Meinhof wegen Mordversuchs bei der Baader-Befreiung zu acht Jahren Freiheitsstrafe verurteilt.

In der DDR wurde eine neue Verfassung verabschiedet. Mit ihr wurde das Ziel der deutschen Wiedervereinigung aufgegeben. Beide deutschen Staaten einigten sich außerdem über die Einrichtung ständiger Vertretungen in Bonn und Ostberlin.
 

1974 – Ereignisse

Ein großes Ereignis war die Fußball-WM 1974. Sie wurde in der Bundesrepublik ausgetragen. Deutschland wurde zum zweiten Mal nach 1954 Weltmeister. Deutschland gewann das Endspiel gegen die Niederlande mit 2:1 durch Tore von Paul Breitner und Gerd Müller.

Grenada wurde unabhängig von Großbritannien. Portugal erkannte die Unabhängigkeit von Guinea-Bissau an.

Der Europäische Rat wurde als Gipfeltreffen der Staats- und Regierungschefs der EWG (heute EU) gegründet.