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Deutschland 1983
Im Jahr 1983 gab es in Deutschland einige Ereignisse, die politisch von großer Bedeutung waren. In der Bundesrepublik wurde zum zehnten Mal ein Bundestag gewählt. Die Wahl bestätigte Helmut Kohl im Amt als Bundeskanzler und die schwarz-gelbe Koalition wurde fortgeführt. Die Grünen zogen erstmals in den Bundestag ein – und blieben als nunmehr vierte Partei neben CDU/CSU, SPD und FDP.
Die Beziehungen zwischen der BRD und der DDR wurden wieder eisiger, nachdem zwei bundesdeutsche Reisende auf dem Transit gestorben waren. Helmut Kohl weigerte sich, Günter Mittag aus der DDR zu empfangen. Erich Honecker sagte seinerseits dann seinen Besuch im Westen ab.
Im Westen kam es 1983 zu einem riesigen Presseskandal, als angebliche Hitler-Tagebücher auftauchten und der "Stern" sie veröffentlichte. Dann kam heraus, dass sie gefälscht waren. Schlagzeilen machte auch die Flick-Parteispendenaffäre, in der es 1983 zur Anklage kam. Außerdem wurden Die Republikaner gegründet, was Besorgnis auslöste, da es sich um eine nationalistische Partei am rechten Rand handelte.
Nachdem die Gespräche zur Abrüstung gescheitert waren, wurde nun beschlossen gemäß dem NATO-Doppelbeschluss, Mittelstreckenraketen in Westeuropa zu stationieren. Dagegen erhob sich weiter und umso schärfer die Friedensbewegung. Für die Proteste wurde das Wort Heißer Herbst benutzt. Am 22. Oktober 1983 demonstrierten europaweit viele Menschen, in der Bundesrepublik waren es allein 1,3 Millionen. Überall wurden an diesem Tag Menschenketten gebildet.
Die Krankheit AIDS trat in das Bewusstsein der Öffentlichkeit, besonders nachdem Der Spiegel im Juni 1983 darüber groß berichtet hatte.
Auch in der DDR wurde 1983 weiter für Frieden demonstriert. In Jena wurde eine Friedensgemeinschaft gegründet, die aber bald von der Stasi zerschlagen wurde. Wirtschaftlich half der Westen aus, indem er der DDR einen Milliardenkredit gewährte.
Ereignisse 1983
International sorgten 1983 besonders zwei Ereignisse für Entsetzen: Ein islamistischer Selbstmordattentäter verübte im April einen Bombenanschlag auf die US-Botschaft in Beirut. Dabei starben 63 Menschen, etwa 120 wurden verletzt. Im Oktober gab es einen weiteren Anschlag in Beirut, diesmal auf einen US-Stützpunkt. Mehr als 300 Menschen wurden getötet. Das führte schließlich im nächsten Jahr zum Abzug der US-Truppen.
In Sri Lanka begann 1983 ein Bürgerkrieg. Tamilen kämpfen für einen eigenen, unabhängigen Staat. Der Krieg endete erst 2009 mit ihrer Niederlage.
In Argentinien endete die Militärdiktatur.
St. Kitts und Nevis in der Karibik wurden 1983 unabhängig von Großbritannien.