Skandal um Hitler-Tagebücher
25. 4. - 5. 5. 1983
Der Stern und die Hitler-Tagebücher
Am 25. April 1983 gab der "Stern" eine Pressekonferenz. Dort gab man bekannt, dass sich Hitlers Tagebücher in dem Besitz der Zeitschrift befänden.
Drei Tage später begann man, die Hitler-Tagebücher zu veröffentlichen. Nur eine Woche später stellte sich am 5. Mai 1983 heraus, dass diese Fälschungen waren. Es war ein großer Presseskandal.
Der Fälscher der Hitler-Tagebücher
Am 14. Mai 1983 wurde Konrad Kujau festgenommen. Der Händler von militärischen Gegenständen (Militaria) hatte dem Stern-Reporter Gert Heidemann die angeblichen Tagebücher verkauft.
Am 26. Mai 1983 gestand Kujau schließlich, die Tagebücher selbst geschrieben zu haben. Er wurde im Juni 1985 zu einer Haftstrafe wegen Betruges verurteilt.
Das große Geschäft war eine "Ente"
Gert Heidemann hatte sich schon seit Jahren mit der NS-Zeit beschäftigt. Als Konrad Kujau ihm die Tagebücher Hitlers anbot, witterte er und mit ihm der "Stern" das große Geschäft.
9,3 Millionen DM zahlte der "Stern" für 62 Bände Tagebücher.
Zweifel an der Echtheit der Hitler-Tagebücher
Schon vor der Veröffentlichung gab es allerdings einige Zweifel an der Echtheit der Hitler-Tagebücher.
Nicht nur Gutachter hatten Zweifel, es gab auch Ungereimtheiten wie das Monogramm (Namenszeichen aus den Anfangsbuchstaben von Vor- und Nachname) in Frakturschrift, das auf den Büchern stand. Es bedeutete nämlich FH und nicht AH (für Adolf Hitler). Man versuchte dies zu erklären mit "Führer Hitler" oder ähnlichem.
Zweifel gab es aber auch, weil kein Zeitzeuge bestätigen konnte, dass Hitler überhaupt Tagebuch schrieb, oder weil nach und nach immer mehr Bände auftauchten. Eine Laboruntersuchung ergab schließlich, dass das Material der Bücher aus der Zeit nach dem Zweiten Weltkrieg stammte.