1967

In Deutschland war 1967 einiges los. In der Bundesrepublik formierte sich die Studentenbewegung immer mehr. Man protestierte gegen den Vietnamkrieg, forderte aber auch eine Umstrukturierung der Universitäten. Die alten Strukturen wurden mit dem Spruch "Unter den Talaren – der Muff von 1000 Jahren" angeprangert. Viele junge Leute wollten anders leben als ihre Eltern. So wurde mit der Kommune 1 in Berlin die Vorläuferin der heutigen WGs gegründet. Fritz Teufel erlangte besondere Bekanntheit, weil es wegen eines Steinwurfs einen Prozess gegen ihn gab.

Politisch aktiv waren viele junge Menschen auch, als sich der Schah von Persien zu einem Besuch in der Bundesrepublik ankündigte. Gegen die Menschenrechtsverletzungen unter seinem Regime gingen sie auf die Straße. Dabei kam es zu einem tragischen Todesfall: Ein Student wurde erschossen. Dieses Ereignis von 1967 spaltete anschließend die Studentenbewegung in einen radikalen Teil, der zu Gewalt bereit war, und in einen Teil, der den friedlichen, legalen Weg gehen wollte. Somit war der Tag im Juni 1967 ein Wendepunkt in der Geschichte.

In der bundesdeutschen Wirtschaft gab es 1967 erstmals einen Rückgang. Um dem entgegenzuwirken, beschloss die Regierung mehrere Maßnahmen. Tatsächlich wurde die Rezession überwunden, die nächsten Jahre stieg die Wirtschaft wieder – bis zur Ölkrise 1973. Außerdem wurde 1967 in der BRD das Farbfernsehen eingeführt. Kiesinger war weiter Bundeskanzler. Konrad Adenauer starb 1967.

Die DDR führte 1967 eine eigene Staatsbürgerschaft ein. Damit wollte sie ihre eigene Souveränität bestärken. Die Bundesrepublik weigerte sich jedoch, die Staatsbürgerschaft der DDR anzuerkennen. Auch in der DDR gab es 1967 eine Änderung in der Wirtschaftspolitik. Hier ging man zum ÖSS über. Außerdem führte man die 5-Tage-Woche ein. Die Geschichte der DDR findest du auf dem Zeitstrahl oben.
 

Was passierte noch 1967?

Im Sechstagekrieg im Juni 1967 griff Israel seine arabischen Nachbarn an, um einem Angriff zuvorzukommen. Israel siegte und besetzte mehrere Gebiete. Der Ausgang dieses Krieges hat bis heute Nachwirkungen.

Ein Putsch machte Griechenland 1967 zur Militärdiktatur – bis 1974.

Die erste Herztransplantation fand in Südafrika durch Christiaan Barnard statt.