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Was passierte 1955 in der BRD und der DDR?
Was 1955 in den beiden deutschen Staaten so los war, erfährst du auf dem Zeitstrahl.
Das Jahr 1955 in der BRD
1955 verabschiedete Adenauer die so genannte Hallstein-Doktrin. Das war ein politisches Dokument. Adenauer legte darin den Kurs seiner Außenpolitik fest. Er wollte, dass die BRD das einzige deutsche Land wäre. Die DDR war aus ihrer Sicht nicht demokratisch legitimiert, das hieß, die Vertretung der DDR war nicht aus freien und demokratischen Wahlen hervorgegangen. So gab es aus Sicht der Bundesrepublik auch nur eine deutsche Staatsbürgerschaft. Adenauer wollte damit verhindern, dass andere Länder die DDR als legitimen Staat ansahen. Damit wurde die Spaltung zwischen BRD und DDR nur noch weiter vertieft.
Die Pariser Verträge treten in Kraft
Mit dem Inkrafttreten der Pariser Verträge am 5. Mai 1955 wird die BRD von den Besatzungsmächten Frankreich, Großbritannien und den USA unabhängig. Sie hoben die Besatzung durch die Alliierten wieder auf. Deutschland durfte damit wieder selbst Entscheidungen treffen. In den Pariser Verträgen wurde auch festgehalten, dass die BRD Teil der NATO werden sollte.
Beitritt der BRD zur NATO
Am 9. Mai 1955 war es dann soweit: Die BRD trat dem Verteidigungsbündnis NATO bei. Die Mitglieder versprachen sich gegenseitige Hilfe, sollten sie angegriffen werden.
Wann wurde die Bundeswehr gegründet?
Die Bundeswehr, die Armee der BRD, wird am 12. November 1955 gegründet. Damit darf Deutschland erstmals seit dem Ende des Zweiten Weltkrieges wieder eine Armee besitzen. Das war auch wichtig, denn der Kalte Krieg zwischen dem Westen und der Sowjetunion verschärfte sich.
Die ersten "Gastarbeiter" kommen nach Deutschland
In der BRD fehlten nach dem Krieg Arbeitskräfte, vor allem im Bergbau. Hilfe sollte aus dem Ausland kommen. Deshalb wurde am 20. Dezember 1955 ein Abkommen über die ersten "Gastarbeiter" getroffen. Sie sollten aus Italien kommen. Schon für 1956 war geplant, 800.000 Menschen aus dem Ausland für eine Arbeit in Deutschland anzuwerben.
Das Jahr 1955 in der DDR
Während die BRD 1955 dem Verteidigungsbündnis NATO beitrat, schloss sich die DDR am 14. Mai 1955 dem Warschauer Pakt an. Der Warschauer Pakt war das militärische Bündnis der Staaten des so genannten Ostblocks. Das Bündnis stand unter der Führung der Sowjetunion.
Dass die Sowjetunion keine Wiedervereinigung der beiden deutschen Staaten wollte, zeigte auch die Zwei-Staaten-Theorie. Am 26. Juli 1955 verkündete der sowjetische Regierungschef Nikita Chruschtschow diese Theorie auf einer Kundgebung in Ost-Berlin. Danach ging man nun in der Sowjetunion von der bestehenden Teilung Deutschlands aus. Es sollte weiter zwei eigenständige deutsche Staaten geben.
Volle Souveränität der DDR
Die Sowjetunion schloss mit der DDR einen Staatsvertrag. Die Besatzung durch die Sowjetunion wurde dadurch aufgehoben. Doch die DDR blieb stets eng mit der Sowjetunion verbunden.