1943 - Deutschland: Was passierte 1943?
Zeitstrahl: das Jahr 1943 einfach erklärt
Das Jahr 1943 war ein wichtiges Jahr. Vom 14. bis zum 26.01.1943 fand in Casablanca ein Geheimtreffen der Alliierten statt. Casablanca liegt in Marokko. Auf dieser Konferenz trafen sich der amerikanische Präsident Franklin D. Roosevelt und der britische Premierminister Winston Churchill. Der sowjetische Präsident Josef Stalin war zwar auch eingeladen, hatte sich aber entschuldigt. Denn in der Sowjetunion fanden zu dieser Zeit große Kämpfe statt. Es wurde viel diskutiert und man kam zu einigen Ergebnissen. So wurde auch das weitere Vorgehen gegen das nationalsozialistische Deutschland beschlossen. Roosevelt forderte die Kapitulation Deutschlands, Italiens und Japans. Hierbei reifte auch der Plan, mit alliierten Truppen in Westeuropa einzufallen. Auch sollten weitere Luftangriffe auf deutsche Städte erfolgen.
Der Kampf um Stalingrad - 1943
Dass die Alliierten immer weitere Fortschritte im Krieg machten, zeigte sich im Januar 1943 schon in Russland. Ende August 1942 stand die deutsche Armee vor der russischen Stadt Stalingrad. Heute heißt die Stadt übrigens Wolgograd. Die deutsche Armee besetzte die Stadt zu einem großen Teil. Doch wurden die Soldaten von sowjetischen Truppen eingeschlossen. Stalingrad war deshalb so wichtig, weil hier viele Waffen und Muniton produziert wurden. Hitler verbot den Soldaten, aus dem Kessel auszubrechen. Die Luftwaffe konnte als Hilfe nicht eingesetzt werden. Und so wurde die deutsche Armee im Dezember sich selbst überlassen. Viele Soldaten starben an Entkräftung, Hunger oder Kälte. So blieb den Deutschen nichts anderes übrig, als sich aus Stalingrad zurückzuziehen. Am 31. Januar 1943 gab der General der Armee auf. Die Stadt Stalingrad war komplett zerstört. 150.000 Soldaten waren im Kampf oder wegen Hunger und Krankheit gestorben.
Stalingrad bedeutete die Wende im Krieg. Ab diesem Zeitpunkt wurde vielen Deutschen klar, dieser Krieg ist nicht zu gewinnen.
Was meinte Goebbels mit "totalem Krieg"?
Um den Deutschen nach der Niederlage wieder Mut zu machen, hielt der deutsche Propagandaminister Joseph Goebbels am 18. Februar eine Rede. Diese Rede sollte in die Geschichte eingehen. Goebbels forderte die Deutschen auf, sich stärker anzustrengen und wenn nötig zu opfern. Auf einem Plakat stand: "Totaler Krieg - kürzester Krieg". So stellte Goebbels bei dieser Rede seinen Zuhörern die Frage: "Wollt ihr den totalen Krieg?". Und die Antwort lautete "Ja!". Der “totale Krieg” ist ein Krieg, bei dem alles, was ein Staat und eine Gesellschaft haben, eingesetzt wird. Dazu gehören auch Menschen. Nicht nur Soldaten, sondern alle, die sich irgendwie einsetzen ließen. Das einzige Ziel ist die Vernichtung des Gegners. Und das war Goebbels Ziel.
Aufstand im Warschauer Ghetto
Doch von jüdischer Seite regte sich mutiger Widerstand. Denn im April 1943 wurde von den Deutschen beschlossen, das Ghetto in Warschau aufzulösen. Ein Ghetto ist ein abgesondertes Wohnviertel für eine bestimmte Bevölkerungsgruppe. Nach dem deutschen Überfall auf Polen im September 1939 gab es Pläne für ein Ghetto in Warschau, der Hauptstadt Polens. Hier lebten die meisten polnischen Jüdinnen und Juden. Um diese besser kontrollieren zu können, wurde ein Gebiet in Warschau zu einem Ghetto gemacht. Das riegelte man Mitte 1940 bereits komplett ab. So lebten auf kleinstem Raum mehr als 350.000 bis 400.000 Menschen. Sie wurden streng von den Nazis bewacht. 300.000 Menschen wurden bis Anfang 1943 in das Vernichtungslager Treblinka gebracht und getötet. Anfang 1943 lebten noch circa 60.000 Jüdinnen und Juden im Ghetto. Die Zustände dort waren schrecklich. Doch es gab Widerstand. Es gelang einem Mann namens Mordechaj Anielewicz, die kleineren Widerstandsgruppen zu vereinen. Am 19. April 1943 begann der offene Widerstand gegen die SS im Ghetto von Warschau. Doch die Chancen standen schlecht. Die Menschen im Ghetto hatten keine Waffen. Man konnte nur kurz verhindern, dass Menschen deportiert wurden. Die Deutschen zündeten die Häuser im Ghetto an. Knapp einen Monat später, am 16. Mai 1943, war der Aufstand im Warschauer Ghetto beendet. 56.000 Menschen sind während der Aufstände getötet oder deportiert worden. Nur ganz wenigen gelang die Flucht.
Die Landung der Alliierten auf Sizilien
Doch es gab weitere Hoffnungsschimmer im Krieg. Denn am 10.07.1943 landeten die Alliierten auf Sizilien (Italien). Der amerikanische Präsident bezeichnete die Landung der Allierten in Sizilien sogar als "Anfang vom Ende des Krieges". Von hier aus sollte Europa von den Nazis befreit werden. Der Angriff wurde Operation Husky genannt.
Im Vorfeld tricksten die Briten die Deutschen aus. Sie ließen in Spanien die Leiche eines britischen Offiziers an Land spülen. Er hatte angeblich wichtige Dokumente bei sich. Darin stand, die Alliierten kommen nach Sardinien und Griechenland. Von Sizilien war keine Rede. Damit wurden die Deutschen abgelenkt. Sie waren auf den Überraschungsangriff nicht vorbereitet. Doch die Italiener rechneten mit einem Angriff auf Sizilien. Dieser begann am 10. Juli 1943. Im August gaben die italienischen Truppen auf. Sie hatten davor mit den Deutschen zusammengearbeitet.
Geheimes Treffen in Teheran
Vom 28. November bis 01. Dezember 1943 fand eine weitere Konferenz statt. Im iranischen Teheran trafen sich der britische Premierminister Winston Churchill, der amerikanische Präsident Franklin D. Roosevelt und der sowjetische Staatsführer Josef Stalin. Auf dieser Konferenz ging es vor allem um Stalins Wunsch, eine zweite Kriegsfront im Westen einzurichten. Amerikanische und britische Truppen sollten im Norden Frankreichs gegen die Nazis kämpfen. Dadurch wurde Stalin im Kampf gegen Hitler im Osten entlastet. Er war im Gegenzug bereit, nach der Beseitigung Hitler-Deutschlands in den Krieg gegen Japan einzutreten. Gleichzeitig verhandelte man auch über eine Neuordnung Deutschlands nach dem Krieg. Hier gab es verschiedene Ideen. Auch die zukünftige Grenze Polens war ein Thema.