Tod zweier Transitreisender
10. und 26. 4. 1983
Tod beim Transit
Menschen, die von der Bundesrepublik durch die DDR fuhren, zum Beispiel, weil sie nach West-Berlin wollten, waren Transitreisende. Am 10. April 1983 starb nun ein Transitreisender während einer Vernehmung durch DDR-Sicherheitsorgane an Herzversagen. Zu einem zweiten Todesfall kam es bei der Zollabfertigung am 26. April: Ein weiterer Transitreisender erlitt einen Herzschlag.
Zwischen den beiden Vorfällen lag der Besuch von Günter Mittag in der Bundesrepublik am 17. April 1983. Das SED-Politbüromitglied besuchte die Hannover-Messe und traf sich mit Wirtschaftsminister Lambsdorff. Bundeskanzler Helmut Kohl weigerte sich, wegen des ungeklärten Todesfalls Mittag zu empfangen.
Am 28. April 1983 schließlich sagte Erich Honecker, DDR-Staats- und Parteichef, seinen geplanten Besuch in der Bundesrepublik ab. Die Beziehungen zwischen beiden deutschen Staaten lagen wieder auf Eis.