Proteste gegen Wahlfälschung in der DDR
07.05.1989
7. Mai 1989: Kommunalwahlen in der DDR
Gegen die Fälschung von Wahlergebnissen bei den Kommunalwahlen in der DDR 1989 richtete sich der Protest oppositioneller Bürger.
Als sich dieser Protest enorm ausweitete, reagierte die SED, indem sie bekannte Oppositionelle aus den Wählerlisten streichen ließ. Mehr als 80.000 Frauen und Männer, die bis Mitte April 1989 ihre Nichtteilnahme an den Wahlen bekannt gemacht hatten, wurden ebenfalls aus den Listen gestrichen.
Ausreisewillige, von denen man Widerstand fürchtete, wurden vermehrt in die Bundesrepublik entlassen.
Der Wahltag
Am Wahltag, dem 7. Mai 1989, verweigerte eine nicht kleine Anzahl von Personen die Teilnahme an der Wahl. Sie gaben nur ihre Wahlbenachrichtigungskarten ab, wählten aber nicht. Andere wählten in einer der Wahlkabinen, deren Benutzung verpönt war.
Wahlbeobachter schätzten eine Wahlbeteiligung von 60 bis 80 Prozent. Die Gegenstimmen wurden auf drei bis 30 Prozent geschätzt. Egon Krenz gab hingegen eine Beteiligung von 99 Prozent und Gegenstimmen von einem Prozent an. Die Wahlfälschung war offenkundig.
Proteste gegen die Wahlfälschung
Es kam in den folgenden Wochen zu zahlreichen Protesten und Eingaben gegen die Wahlfälschung. An jedem 7. eines Monats wurde nun auf dem Alexanderplatz in Berlin demonstriert.