Ab in die Schule!

Schule in der Weimarer Republik

Geschrieben wird mit dem Griffel auf eine Schiefertafel. Sieht die Schrift aus wie unsere heute?

Einfache Sprache
Kinder ab 8 Jahren

Schule vor 100 Jahren
Diese Schüler besuchten 1931 die "Schule am Meer" auf der Insel Juist. [ © Public domain ]

Wie war die Schule früher?

Früher war die Schule ganz anders als heute. Das gilt auch für die 20er und 30er Jahre des 20. Jahrhunderts. Damals lernten die Schüler ganz anders lesen und schreiben, ja selbst die Schrift war eine ganz andere. Die Klassen waren viel größer. 40 Kinder oder mehr waren keine Seltenheit. Der Schulweg war oft sehr weit. Die Schulstunde dauerte 55 Minuten statt 45.

Was früher ähnlich war, waren die Fächer. So lernten auch die Schüler in der Weimarer Republik Lesen, Rechnen, Geschichte und Erdkunde. Manchmal hießen die Fächer aber noch anders. Es gab Kunst (Zeichnen) und Sport (Turnen), Religion (Biblische Geschichte), Musik (Singen) und Biologie (Naturlehre).
 

Schule vor 100 Jahren

Vor 100 Jahren war die Schule also in vielem anders als heute. Vor allem wurden die Kinder auch noch bestraft. Sie erhielten Schläge mit dem Rohrstock. Meistens betraf das Jungen. Der Lehrer schlug sie mit dem Stock auf die Hände oder den Hosenboden. Mädchen wurden eher am Ohr oder an den Zöpfen gezogen. Strafen in der Schule waren also früher ganz normal.

Das Lernen selbst war vor 100 Jahren auch noch ganz anders. Natürlich gab es keine Tablets oder Whiteboards. Im Internet konnte man auch nichts recherchieren, das gab es ja auch noch lange nicht. Eher angesagt waren Auswendiglernen, Schönschrift und vor allem Zuhören. Mit dem Sitznachbarn tuscheln oder etwas laut hereinrufen war auch verboten und wurde bestraft.
 

Schulpflicht in Deutschland

Die Schulpflicht gab es in einzelnen deutschen Ländern schon im 17. Jahrhundert, zum Beispiel in Württemberg 1649. Preußen folgte 1717, Sachsen sogar erst 1835. Reichsweit wurde die Schulpflicht dann erst in der Weimarer Republik festgeschrieben. 1919 stand sie in der Weimarer Verfassung. Jedes Kind musste nun in die Schule gehen. Das heißt auch, dass jedes Kind nun das Recht auf Bildung und Lernen hatte. Es durfte nicht einfach zu Hause bleiben und zum Beispiel den Eltern bei der Ernte helfen.