Alltag
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Alltagsleben in der Weimarer Republik
Wie sah das Leben in der Weimarer Republik für die Menschen damals aus? Darauf wollen wir hier einen Blick werfen. Wir schauen, wie der Alltag nach dem Ende des Ersten Weltkriegs aussah, wie es den Kindern in den Zwanziger Jahren ging und was typisch war für die Familien und die Gesellschaft.
Leben in den Zwanziger Jahren
Ein Großteil der Weimarer Republik lag in den Zwanziger Jahren. Nur der Beginn dieser Epoche lag noch in den 1910er Jahren (1918 und 1919) und das Ende der Epoche schon in den 1930er Jahren (1930 bis Anfang 1933).
Tatsächlich war das Alltagsleben in der Weimarer Republik zunächst noch ganz stark vom Krieg geprägt. Viele Soldaten kehrten verletzt zurück und konnten ihre schlimmen Erlebnisse nur schwer verarbeiten. Zwei Millionen Männer kehrten gar nicht zurück! Dann mussten die Familien mit der Trauer um ihre Söhne, Brüder oder Väter leben.
Dazu kam, dass die wirtschaftliche Lage schlecht war. Lebensmittel waren teuer oder gar nicht vorhanden. Einige Lebensmittel wie Eier, Brot oder Milch wurden auch rationiert. Man erhielt sie nur mit Lebensmittelkarten. Hunger war für viele Menschen alltäglich.
Viele Familien waren arm. Es gab nicht genug Arbeit. Die Wohnverhältnisse waren oft schlecht, vor allem in den wachsenden Großstädten. So verbreiteten sich auch Krankheiten. Viele starben an Diphterie oder Tuberkulose. Es gab also viel Elend.
Waren die Goldenen Zwanziger wirklich so golden?
Tatsächlich gab es dann ein paar Jahre, in denen alles etwas besser wurde. Das war zwischen 1924 und 1929. Das sind die eigentlichen Goldenen Jahre. Die Menschen versuchten, wieder Spaß zu haben, gingen tanzen und ins Kino. Dennoch war auch in diesen Jahren nicht alles plötzlich "golden". Und als 1929 die Weltwirtschaftskrise kam, wurde das Leben in der Weimarer Republik schlimmer als zuvor. Denn nun wurden noch viel mehr Menschen arbeitslos und das Elend nahm wieder zu.