Entführung und Ermordung von Hanns Martin Schleyer
5. 9. - 19. 10. 1977
Schleyer-Entführung
Am 5. September 1977 wurde der Arbeitgeberpräsident Hanns Martin Schleyer durch die Rote Armee Fraktion (RAF) entführt. Der Deutsche Herbst begann. Er wurde zu einer der schwersten Krisen in der Geschichte der Bundesrepublik.
Die Entführung von Hanns Martin Schleyer
Hanns Martin Schleyer wurde an diesem Tag in Köln von seinem Büro zu seiner Dienstwohnung chauffiert. Dem Dienstwagen folgten drei Polizisten als Personenschützer in einem weiteren Auto.
Die Terroristen blockierten mit einem weiteren Fahrzeug plötzlich die Straße. Schleyers Fahrer musste bremsen, das Auto der Polizisten fuhr jedoch auf das von Schleyer auf.
Daraufhin eröffneten die Terroristen das Feuer. Die drei Personenschützer und Schleyers Fahrer wurden tödlich getroffen.
Schleyer in Geiselhaft
Schleyer wurde in ein Hochhaus gebracht und dort in einem schallgedämpften Wandschrank gefangen gehalten.
Er wurde gezwungen, in Videobotschaften an die Regierung zu appellieren, ihn gegen elf inhaftierte Terroristen der RAF freizulassen. Die Regierung ließ sich nicht erpressen und erfüllte die Forderungen nicht.
Schleyer wurde am 16. September in einen neuen Unterschlupf in Den Haag (Niederlande) und später nach Brüssel (Belgien) gebracht.
Ermordung von Hanns Martin Schleyer
Die deutsche Regierung blieb auch bei ihrer Haltung, als das Flugzeug "Landshut" entführt wurde.
Nach der Stürmung der Maschine in Mogadischu am 18. Oktober 1977 begingen die RAF-Terroristen Baader, Ensslin und Raspe Selbstmord in ihren Zellen in Stuttgart-Stammheim.
Daraufhin ermordeten die Entführer ihre Geisel.
Am 19. Oktober 1977 wurde die Leiche von Hanns Martin Schleyer in einem abgestellten Wagen in Mülhausen (Frankreich) gefunden. Ein Bekennerschreiben hatte den Ort genannt. Wer Schleyer mit drei Schüssen in den Hinterkopf tötete, ist bis heute nicht aufgeklärt.