II. Parteikonferenz der SED

9. - 12. 7. 1952

Auf der II. Parteikonferenz der SED im Juli 1952 wurde von Walter Ulbricht verkündet, dass der "planmäßige Aufbau des Sozialismus" in der DDR vorangetrieben werden sollte. Er wurde zur grundlegenden Aufgabe erklärt. Damit erfolgte eine wichtige Weichenstellung, wie es mit der DDR weitergehen würde. Die Anpassung an das stalinistische System der Sowjetunion wurde fortgeführt.
 

Demokratischer Zentralismus

Nach sowjetischem Vorbild sollte die DDR zu einem Staat umgewandelt werden, der nach dem Prinzip des "demokratischen Zentralismus" aufgebaut sein sollte. Der Staat sollte wie die Partei zentralistisch und hierarchisch aufgebaut sein. Jede Instanz musste sich an die Weisungen der höheren Instanz halten. Das hieß zum Beispiel auch, dass vorgegebene Kandidaten einer höheren Instanz gewählt werden mussten - man konnte sie nicht “nicht wählen”. Demokratisch war diese Vorgehensweise also nicht, nur zentralistisch.

Nach diesem Prinzip erfolgte nun auch die Aufteilung der bisherigen Länder Mecklenburg, Sachsen-Anhalt, Brandenburg, Thüringen und Sachsen in 14 Bezirke. Es gab also eine Verwaltungsreform. Das Land sollte zentral von Berlin aus verwaltet werden.
 

Weitere Beschlüsse der Parteikonferenz 1952

Eingeleitet wurde auch die Kollektivierung der Landwirtschaft: Private Betriebe sollten sich zu "Landwirtschaftlichen Produktionsgenossenschaften" (LPG) zusammenschließen und gemeinsam Land bewirtschaften. Andere größere Firmen sollten in "Volkseigene Betriebe" (VEB) umgewandelt werden. Der Vorrang der Schwerindustrie wurde ebenfalls festgelegt.

Außerdem beschloss man den Aufbau einer Armee. Die zum 1. Juli 1952 gebildete "Kasernierte Volkspolizei" sollte zur Nationalen Volksarmee umgebildet werden.
 

Die Folgen

Man begann noch 1952, die Beschlüsse umzusetzen. Dazu gehörte auch, die SED zur führenden Partei aufzubauen. Ebenfalls wurde das Ministerium für Staatssicherheit aufgebaut. Allerdings führte die Umsetzung auch zu einer wirtschaftlichen Krise. Die besondere Förderung der Schwerindustrie fiel nämlich zu Lasten anderer Wirtschaftszweige. So kam man mit der Produktion von Konsumgütern nicht nach. Zudem war die DDR für andere Wirtschaftszweige als die Schwerindustrie viel besser geeignet, da sie gar nicht die notwendigen Rohstoffe besaß.