Technik im Haushalt

Welche elektrischen Haushaltsgeräte gab es in den Goldenen Zwanzigern?

Moderne Hilfsmittel sollten die Arbeit erleichtern, nicht nur in Fabriken, sondern auch zu Hause. Obwohl zum Beispiel der Staubsauger oder das elektrische Bügeleisen schon vorher erfunden worden waren, wurden sie in den 20er Jahren nun auch käuflich erwerblich – wenn auch nur für den kleinen Teil der Bevölkerung, der sich dies leisten konnte.

Außerdem wurden die elektrischen Geräte handlicher oder technisch verbessert. So wurden Staubsauger so leicht, dass man sie tragen konnte - 1914 musste man noch 23 Kilogramm schleppen. Toaster erhielten jetzt einen vollautomatischen Auswurf. Der wurde 1926 serienreif. Vorher musste man den Toast selbst wenden und die Zeit selbst einschätzen. Da konnte schnell mal eine Scheibe verbrennen!
 

AEG: Elektrizität in jedem Gerät?

Auf dem Gebiet des Haushalts tat sich besonders ein Unternehmen besonders hervor: die AEG. Sie war schon 1887 gegründet worden und stellte auch Straßenbahnen, Lokomotiven und Flugzeuge her. In den Berliner Fabrikgebäuden waren unzählige Arbeiter beschäftigt.

Ab den 1920er Jahren wurden vermehrt elektrische Geräte für den privaten Haushalt auf den Markt gebracht. Geworben wurde seit 1925 mit dem Slogan Elektrizität in jedem Gerät. Da gab es zum Beispiel ab 1928 den Staubsauger "Vampyr". Für 130 Reichsmark konnte man Besitzer eines solchen Geräts werden. Die Palette der AEG reichte vom Haartrockner über den Toaster bis zum Bügeleisen.
 

Hier mangelt es noch

Andere Geräte wurden erst langsam weiter entwickelt. Erste Herdplatten und Backöfen, noch getrennt, gab es in den 1920er Jahren. 1928 brachte die AEG den "Volksherd" auf den Markt. Verbreitung fand der elektrische Herd aber erst nach und nach.

Waschmaschinen wurden ebenfalls schon hergestellt, aber bis sie vollautomatisch arbeiteten, sollte es noch bis nach dem Zweiten Weltkrieg dauern. Bis dahin behalf man sich mit den Bottich-Waschmaschinen. Die Firma Miele verkaufte 1922 immerhin 30.000 Stück von ihnen.

Der Kühlschrank hielt in den USA schon Einzug, als man in Deutschland noch den Eisschrank benutzte: Stangeneis kühlte, schmolz aber leider auch…
 

Ohne Strom geht nichts

Nicht vergessen darf man aber auch, dass noch längst nicht alle Haushalte überhaupt ans Stromnetz angeschlossen waren, besonders auf dem Land. In Berlin hatten 1925 nur 27 Prozent der Haushalte Strom. Der Anteil stieg dann rasch. 1930 waren es dann schon 76 Prozent.