Neue Staaten auf dem Baltikum

Unabhängigkeit der baltischen Staaten

Das Baltikum liegt in Nordosteuropa. Die dortigen Staaten nennt man auch die baltischen Staaten: Litauen, Lettland und Estland. Alle drei gehörten zum Russischen Reich. Nachdem dieses in der Oktoberrevolution 1917 zerfiel, erlangten die drei Staaten 1918 ihre Unabhängigkeit. Bis 1940 blieben die drei Länder unabhängig, dann wurden sie von der Sowjetunion besetzt.
 

Estland und Lettland gegen Russland

Russland erkannte die Unabhängigkeit der Staaten nicht an. So fochten die Esten und die Letten Unabhängigkeitskriege aus, die sie schließlich für sich entschieden. Estland schloss 1920 mit Russland den "Frieden von Dorpat", Lettland im gleichen Jahr den "Friedensvertrag von Riga".
 

Litauen

Litauen führte einen Krieg gegen Polen um das Gebiet um Vilnius (Mittellitauen), das mehrheitlich von Polen bewohnt war. 1922 annektierte Polen dieses Gebiet. Litauen selber annektierte das ehemals deutsche Memelland, ein Teil Ostpreußens, der nach dem Ersten Weltkrieg unter französische Verwaltung gestellt worden war.

Litauen erhielt 1922 eine parlamentarische Demokratie. Im Dezember 1926 erfolgte ein Putsch, der Antanas Smetona zum Präsidenten machte. Dieser errichtete eine Diktatur.
 


Blick zurück

Zwischen 1569 und 1795 waren Polen und Litauen im geminsamen Staat Polen-Litauen verbunden.


Blick voraus

Estland, Lettland und Litauen wurden 1940 Teilrepubliken der Sowjetunion. Erst nach dem Zerfall der Sowjetunion wurden sie 1990/91 wieder unabhängig.