Ringel Rangel Rosen
Die Folgen des Zweiten Weltkriegs sind auch noch Anfang der 1960er Jahre zu spüren. In dieser Zeit spielt der Roman von Kirsten Boie. Die Heldin Karin ist 13 Jahre alt und beginnt, das Leben auf ihre Weise zu entdecken. Doch der Spielraum für junge Mädchen und Frauen ist noch nicht allzu groß. Damit einher gehen Fragen, die sich dem jungen Mädchen plötzlich stellen. Neben dem Alltag dringt die Politik in ihr Leben, obwohl Politik zu dieser Zeit eigentlich Männersache war. Sie hört 1961 Nachrichten über den Nazi-Verbrecher Adolf Eichmann und beginnt, sich und ihre Umgebung mit anderen Augen zu sehen. Sie fragt ihre Eltern und wartet vergeblich auf Antworten. In dieser Zeit will sich kaum einer mehr mit dem Krieg beschäftigen. Doch die nächste Generation beginnt, Fragen zu stellen und sich mit dem Thema Nationalsozialismus auseinanderzusetzen. Waren alle so unschuldig, wie sie behaupten?
Dazwischen kommt die große Flut in Hamburg im Februar 1962, die Flucht und die Rettung. Doch Karins Paradies ist zerbrochen und die Fragen nach der Vergangenheit lassen sie nicht los. Nachdem sie das Fotoalbum ihrer Eltern entdeckt hat, drängen sie sich umso stärker auf. Die Geschichte der 13jährigen Karin ist typisch für eine Zeit, in der die Menschen begannen, wieder Hoffnung zu schöpfen, ihren kleinen Wohlstand lebten und gleichzeitig von ihrer Vergangenheit eingeholt wurden. All dies wird aus der Sicht der 13jährigen Karin erzählt.
Kirsten Boie: Ringel Rangel Rosen
Oetinger
empfohlen ab 12 Jahren