Übersiedlung von Oppositionellen aus der DDR in die BRD

13. 4., 20. 6. und 26. 8. 1977

Schriftsteller, Liedermacher und Schauspieler ziehen in die BRD

Insbesondere nach der Zwangsausbürgerung von Wolf Biermann im November 1976 formierten sich die Oppositionellen im Land. Es wurde ihnen nun besonders deutlich, dass Meinungsfreiheit nur mehr ein leeres Wort war. Viele bekannte Künstler stellten deshalb Ausreiseanträge. Zu diesen gehörten:
 

Reiner Kunze

Der Schriftsteller Reiner Kunze siedelte am 13. April 1977 in die Bundesrepublik über. Nach der Veröffentlichung seiner Textsammlung "Die wunderbaren Jahre", in der er scharfe Kritik am DDR-System übte, drohte ihm eine mehrjährige Haftstrafe. Er stellte einen Antrag auf Ausbürgerung, der innerhalb weniger Tage genehmigt wurde.
 

Manfred Krug

Der Schauspieler Manfred Krug hatte sich an der Kritik gegen die Ausbürgerung Biermanns beteiligt und war daraufhin Repressionen durch die Staatssicherheit ausgesetzt. Er durfte nicht mehr auftreten und war mehrere Monate arbeitslos, ehe er im April einen Antrag auf Ausreise stellte, die dann am 20. Juni 1977 erfolgte.
 

Jürgen Fuchs, Gerulf Pannach und Christian Kuhnert

Der Schriftsteller Jürgen Fuchs war 1975 nach kritischen Äußerungen und Auftritten vom Studium ausgeschlossen worden. Er wurde nach Protesten gegen die Ausbürgerung Biermanns genauso wie die Liedermacher Gerulf Pannach und Christian Kuhnert im November 1976 verhaftet.

Aus der Haft wurden sie nach internationalen Protesten zur Ausreise gezwungen und am 26. August 1977 nach West-Berlin abgeschoben.