Ausbürgerung von Wolf Biermann

16.11.1976

Wolf Biermann: Ausbürgerung 1976

Die Ausbürgerung von Wolf Biermann aus der DDR führte 1976 zu vielen Protesten. Der siebzehnjährige Wolf Biermann war 1953 in die DDR übergesiedelt. Ab 1960 wurde er als Liedermacher und Dichter bekannt.

In seinen Texten übte er Kritik an den Verhältnissen in der DDR. Das kam dort nicht gut an: Er erhielt Auftrittsverbot und durfte nicht mehr veröffentlichen.
 

Die Ausbürgerung Biermanns aus der DDR

Als Wolf Biermann sich im November 1976 zu einer Tournee in der Bundesrepublik aufhielt, beschloss das Politbüro der DDR seine Ausbürgerung.

Die Entscheidung wurde damit begründet, dass sich Biermanns Programm gegen die DDR und den Sozialismus richte.

Wolf Biermann wurde die Staatsangehörigkeit der DDR entzogen. Er konnte nicht mehr in die DDR zurückkehren.
 

Protest in Ost und West

Die Ausbürgerung führte in Ost und West zu zahlreichen Protesten. In der DDR wurde vielen Menschen klar, dass die DDR ihren Kurs der Unterdrückung weiter führte. Meinungsfreiheit blieb ein leeres Wort.

Zwölf Schriftsteller aus der DDR appellierten schon am Tag nach der Ausbürgerung an die DDR-Führung, die Ausbürgerung zurückzunehmen. Ihrer Erklärung schlossen sich 100 weitere Künstler an.

Daraufhin wurden Schikanen gegen sie noch verschärft. So folgten Biermann schließlich einige bekannte Künstler in den Westen, darunter noch 1976 die Lebensgefährtin Biermanns, die Schauspielerin Eva-Maria Hagen, und ihre Tochter Nina sowie die Schauspielerin Katharina Thalbach, 1977 u. a. Manfred Krug und Reiner Kunze.