Bitterfelder Konferenz

24. - 25. 4. 1959

Bitterfelder Konferenz 1959

Am 24. und 25. April 1959 fand die erste Bitterfelder Konferenz statt. Berufsautoren und schreibende Arbeiter trafen sich in einer Chemiefabrik und besprachen, wie die Arbeiterklasse mehr als bisher an der Kultur beteiligt sein könnte.
 

Verknüpfung von Kultur und Produktion

Schon auf dem V. Parteitag hatte Walter Ulbricht eine stärkere Verknüpfung der Arbeiter mit der Kultur gefordert. Nach der nun stattfindenden Konferenz wurde der Bitterfelder Weg benannt.

Einerseits wurde die Arbeiterschaft unter dem Motto "Greif zur Feder, Kumpel! Die sozialistische Nationalkultur braucht Dich!" aufgefordert, literarisch aktiv zu werden. Zugleich sollten hauptberufliche Schriftsteller den umgekehrten Weg in die Produktionsbetriebe gehen, um authentisch vom Arbeitsleben zu berichten.
 

Zirkel Schreibender Arbeiter

Um Arbeiter zum Schreiben zu bewegen, wurden die "Zirkel Schreibender Arbeiter" gegründet. Dort besprach man Werke von Autoren, bildete sich theoretisch fort und stellte vor, was man selber geschrieben hatte. Tatsächlich wurde die Literaturproduktion durch Arbeiter erheblich angekurbelt - verkaufen ließ sich diese jedoch nicht besonders gut. Die Qualität zum Beispiel der "Brigadetagebücher" kam eben doch nicht an die von Berufsschriftstellern heran.
 

Arbeiterfestspiele in der DDR

Seit 1959 fanden zudem einmal im Jahr (ab 1972 alle zwei Jahre) die Arbeiterfestspiele statt, die ersten ebenfalls in Bitterfeld. Eine Woche lang traten Künstler der Arbeiterklasse auf. Es gab Lesungen sowie Theater- und Musikaufführungen. Auch die Arbeiter aus den Zirkeln hatten hier die Möglichkeit, ihr Schaffen bekannt zu machen.