Was ist K-Pop?
Was ist K-Pop?
K-Pop ist die Abkürzung für koreanische Popmusik. Auf Koreanisch heißt sie Gayo. Sie entwickelte sich in den 1990er Jahren. In den 2010er Jahren erlangte sie weltweit Bekanntheit. Auch in Deutschland sind die Bands sehr beliebt, vor allem bei jungen Mädchen.
K-Pop ist Teil der Koreanischen Welle. Auf Koreanisch heißt sie Hallyu. Gemeint ist die allgemeine und fast weltweite Beliebtheit von koreanischen Produkten. Zunächst wurden diese in China populär. Dann verbreiteten sie sich international. In den 2010er Jahren wuchs der koreanische Musikmarkt so stark wie kein anderer.
Entwicklung des K-Pop
1992 gründete Seo Taiji eine Band, die er Seo Taiji and Boys nannte. Die dreiköpfige Kombo wurde sehr erfolgreich. Sie führte Elemente aus der westlichen Musik wie Sprechgesang, Techno und Rock in die koreanische Popmusik ein. Damit setzten sie einen Trend, der anschließend viele weitere Bands entstehen ließ. Analog zum J-Pop, japanischsprachige Popmusik, wurde sie nun K-Pop genannt. K-Pop wird üblicherweise auf Koreanisch gesungen.
K-Pop wurde in China und dann in ganz Asien zu einer beliebten Musikrichtung. Es gab allerdings zugleich eine Gegenbewegung. So wird koreanisches Kulturgut in Japan und auch in China zum Teil abgelehnt, weil man meint, das der Einfluss zu groß sei.
In den Westen schwappte der Trend erst in den 2010er Jahren. Die Band BTS etwa erreichte 2018 den ersten Platz in den Album-Charts der USA.
Koreanische Boygroups und Girlgroups: Idols
Besonders erfolgreich im K-Pop wurden gecastete Bands aus jungen Männern oder jungen Frauen. Wie in Deutschland und anderen Ländern, wo Bands während Fernsehshows gecastet wurden, gibt es auch in Südkorea Fernsehshows mit Castings von Musikbands. Häufig aber läuft das Verfahren über eine Agentur. Die größten dieser Agenturen heißen SMJ, YG und JYP Entertainment. Es sind so etwas wie Talentagenturen, die zugleich ein Plattenlabel betreiben. Sie wurden zwischen 1995 und 1997 gegründet.
Diese Agenturen nehmen schon Kinder unter Vertrag. Sie bekommen Unterricht in Tanz und Gesang, aber auch in Allgemeinbildung, Fremdsprachen und Benehmen. Sogar der Umgang mit Journalisten und Fans wird unterrichtet. In dieser Zeit sind sie Trainees. Sie leben in dieser Zeit meist zusammen in einem Wohnheim. Sie erhalten Punkte für ihre Leistung im Training. Diejenigen mit den höchsten Punktzahlen werden dann meist nach drei oder sogar fünf Jahren des Trainings zu einer Popgruppe zusammengestellt. Für jede Band gibt es ein Konzept und für die einzelnen Mitglieder wird ein bestimmtes Image aufgebaut.
Als Teenager oder junge Twens haben die zusammengestellten Bands dann ihr Debüt. Sie veröffentlichen ein Album und treten erstmals auf. Man nennt diese jungen, gecasteten Popstars auch Idols oder Koreanische Idols. Neben den Boygroups und Girlgroups gibt es auch einzelne Sänger und Sängerinnen, die gecastet werden und erfolgreiche Solokünstler werden. Die Idols treten dann oft im Fernsehen auf, insbesondere in den sogenannten Varietyshows, in denen verschiedene Arten von Künstlern auftreten.
Es gibt immer wieder Kritik am Umgang der Agenturen mit den jungen Leuten. Denn es wurden zum Beispiel langjährige Verträge abgeschlossen - oft über 13 Jahre - , die die Jugendlichen an ihre Agentur banden. Dazu war ihre Bezahlung oft nicht gut. Die Agenturen begründeten das damit, dass sie ja die ganze Ausbildung bezahlen müssten. Einige K-Pop-Stars haben sich sogar das Leben genommen, weil sie dem Druck nicht standhalten konnten. In den letzten Jahren sollen sich die Bedingungen jedoch etwas verbessert haben.
K-Pop ja, Idol nein
Nicht auf diese Weise von einer Agentur gecastete Sänger gelten nicht als Idols, können aber trotzdem dem K-Pop angehören. Das gilt zum Beispiel für Psy, der 2012 mit seinem Song "Gangnam Style" weltweit Aufsehen erregte und K-Pop populär machte. Er ist kein Idol. Diese Künstler treten eher selten in den Varietyshows auf und haben mehr Mitspracherecht bei Auftritten oder Gehalt.
Wenn die K-Pop-Stars älter werden, werden die Bands oft aufgelöst. Auch sie sind dann keine Idols mehr. Manche Mitglieder beginnen, selbst Songs zu schreiben.
BTS, Blackpink, EXO und Co - die bekanntesten Boygroups und Girlgroups aus Südkorea
Im Laufe der Jahre kamen immer wieder neue südkoreanische Popbands auf den Musikmarkt. So wie die Fans aus dem Alter herauswuchsen, in dem sie für ihre Stars schwärmten, so wuchsen auch die Idols aus dem Alter heraus. Und so müssen immer neue Boygroups und Girlgroups nachkommen. Die Liste ist daher lang.
Die erste Boygroup, die auf die koreanische Idol-Weise zusammengestellt wurde, war H.O.T. Das war 1996. Durchgeführt wurde das Casting und Training von SM Entertainment. Bekannte Boygroups, die in den 2000er Jahren debütierten, waren TVXQ (Debüt 2003), Big Bang (2006), 2PM (2008) oder SHINee (2008). BTS wurde 2010 gegründet und zählt heute zu den erfolgreichsten koreanischen Boygroups. 2018 erreichten sie weltweit Bekanntheit. 2012 debütierte EXO.
Zu den bekannten Girlgroups zählen Girls' Generation (2007), Wonder Girls (2007), Kara (2007), 2NE1 (2009), I.O.I (2016) und Blackpink (2016).
Was sind Mok-Bang und Dalgona Coffee?
Teil der Koreanischen Welle sind auch Trends wie Mok-Bang (auch Muk-Bang), das 2009 aufkam. Dabei filmen sich Menschen dabei, wie sie sehr große Portionen Essen verzehren. In Südkorea wurde das dann im Live-Streaming gezeigt. In westlichen Ländern wurde Mokbang um 2013 populär.
2020 wurde Dalgona Coffee beliebt. Es handelt sich um eine Art umgedrehten Cappuccino. Die Milch ist unten im Glas, darauf kommt der Kaffee. Löslicher Kaffee wird zuvor mit Zucker und heißem Wasser zu einer Masse verquirlt. Als in Südkorea die Cafés wegen Corona schließen mussten, bereiteten die Kaffeefans ihren Kaffee also nun zu Hause zu. In den sozialen Medien verbreitete sich dann schnell diese neue Kaffeezubereitung, die ein südkoreanischer Schauspieler im Januar 2020 in einer TV-Show gezeigt hatte. Über YouTube und TikTok verbreitete es sich dann auch schnell in die westlichen Länder.
Immer mehr südkoreanische Filme werden auch in anderen Ländern gezeigt. "Parasite" erhielt 2020 sogar den Oscar für den besten Film. "Squid Game" wurde 2021 zu einer erfolgreichen Serie auf Netflix. Auch südkoreanische Literatur wird vermehrt übersetzt. Und nicht zuletzt hat die koreanische Welle auch den Tourismus angekurbelt.