Japan: Taisho und Showa

Taisho-Zeit: Instabile Demokratie (1912-1926)

Nach dem Tod des Meiji-Kaisers (siehe unten Blick zurück) 1912 wurde sein Sohn zum neuen Tenno. So heißen die Kaiser Japans. Es begann mit ihm die Taisho-Zeit, er selber wird auch Taisho genannt, jedoch erst nach seinem Tod. Das ist so üblich in Japan.

Der eigentliche Name des neuen japanischen Tenno war Yoshihito. Das Land wurde demokratisch regiert, doch ähnlich wie in Deutschland war diese Zeit von politischer Instabilität gekennzeichnet.

Mehrere Minister und Kabinette mussten zurücktreten. Der Kaiser selber bot keine starke Hand, weil er körperlich und geistig eingeschränkt war. Das Militär übernahm mehr und mehr die Kontrolle. Wirtschaftlich ging es dem Land gut.

Im Ersten Weltkrieg stand Japan auf der Seite der Entente. Der Versailler Vertrag bestimmte, dass die deutschen Kolonien Kiautschou und mehrere Inselgruppen im Pazifik an Japan fallen sollten. Kiautschou musste jedoch 1922 auf Drängen der USA an China zurückgegeben werden.
 

Showa-Zeit: Der Ausbau des Kolonialreiches (1926-1989)

Nach dem Tod des Taisho-tenno wurde sein Sohn Hirohito zum neuen Herrscher. Diese Zeit heißt Showa-Zeit, nach seinem Tod wurde er zum Showa-tenno. Er regierte sehr lange: von 1926 bis 1989!

Man teilt die Showa-Zeit in zwei Teile, bis 1945 und nach 1945. In der ersten Epoche setzte Japan vor allem seine Kolonialpolitik fort. Da die Weltwirtschaftskrise von 1929 auch Japan traf, wurden die Rufe nach Expansion immer größer. So besetzte Japan 1931 den Nordosten Chinas und gründete 1932 dort die Mandschurei (siehe dazu: Mandschurei-Krise). Die politische Macht lag in Händen des Militärs, nicht in denen des Kaisers.


Blick zurück

1868 gab es einen großen Umbruch in der Geschichte Japans. Nachdem die Samurai-Krieger fast 300 Jahre lang das Land beherrscht hatten, wurde nun die Meiji-Zeit eingeläutet. Die Tenno-Herrscher erhielten wieder die Macht.

Der neue Kaiser Meiji setzte umfassende Änderungen durch. Japan wurde zur konstitutionellen Monarchie mit einer modernen Verfassung und einem Parlament.

Das Land öffnete sich und die Moderne kam ins Land. Doch Japan versuchte auch, ein Kolonialreich aufzubauen und besetzt 1895 Taiwan und 1910 Korea.


Blick voraus

Die aggressive Politik der Militärs führte schließlich 1937 in den zweiten Japanisch-Chinesischen Krieg und damit zum Eintritt in den Zweiten Weltkrieg. 1945 kapitulierte Japan.

In der zweiten Hälfte der Showa-Ära, zwischen 1945 und 1989, gelang Japan ein Wirtschaftswunder. Japan wurde die zweitgrößte Wirtschaftsmacht der Welt.