Die bekennende Kirche

Viele Protestanten begrüßten im Jahr 1933 den Nationalsozialismus. So plante man auch mit der Führung enger zusammenzuarbeiten. Im Jahr 1932 entstand eine Glaubensbewegung, die sich "Deutsche Christen" nannten.

Gründung des Pfarrernotbundes

Im September 1933 wurde der so genannte Pfarrernotbund gegründet. Bis zum Januar 1934 waren immerhin 7000 Pfarrer - ein Drittel der Geistlichen der evangelischen Kirche - dem Notbund beigetreten.

Aus dem Pfarrernotbund entwickelte sich die Bekennende Kirche

Aus diesem Pfarrernotbund entwickelte sich die Bekennende Kirche, die sich als rechtmäßige Kirche sah. Man wehrte sich einerseits gegen die Gleichschaltung, andererseits verurteilte man die Rassenpolitik der Nationalsozialisten, die im Widerspruch zur kirchlichen Lehre stand. Die Pfarrer der Bekennenden Kirche wollten den Nationalsozialisten den Gehorsam verweigern. Der Arierparagraph war auch für evangelische Geistliche und für Pfarrer eingeführt worden. Das bedeutete, dass in Kirchenämtern nur Leute nichtjüdischer Abstammung arbeiten durften.

 

Die Deutschen Christen

Die Bekennende Kirche wehrte sich vor allem gegen den Einfluss der von den Nationalsozialisten unterstützten Deutschen Christen, die sich schon im Jahr 1932 gebildet hatten und eine eigene Gruppe innerhalb der evangelischen Kirche darstellten.

1937 kam eine der führenden Figuren der Bekennenden Kirche, Pastor Martin Niemöller, ins Gefängnis und anschließend bis 1945 in die Konzentrationslager Sachsenhausen und Dachau (ab 1941). Hier zählte er zu den "persönlichen Gefangenen" Adolf Hitlers. Danach wurde die Bekennende Kirche unbedeutend, wobei einzelne Pfarrer durchaus weiter gegen die Nationalsozialisten arbeiteten. Manche schlossen sich auch der Widerstandsgruppe Kreisauer Kreis an. Dietrich Bonhoeffer war ebenfalls einer der Pfarrer, die im Widerstand arbeiteten. Er wurde im April 1945 im Konzentrationslager Flossenbürg ermordet.

Doch nach 1938 gab es auch viele Pfarrer, die den Treueeid auf Adolf Hitler schworen. Von einem einheitlichen Widerstand konnte keine Rede sein. So kam es nach dem Krieg zu dem bedenkenswerten Satz, das einem Schuldbekenntnis der evangelischen Kirche gleichkam:

"...wir klagen uns an, dass wir nicht mutiger bekannt, nicht treuer gebetet, nicht fröhlicher geglaubt und nicht brennender geliebt haben."