Führerkult

Führerkult und Führerstaat - Nationalsozialismus

Der Führerkult im NS-Staat: Vorbild Hitler

Für viele Menschen ist es heute unvorstellbar, aber Adolf Hitler war für viele Menschen ein Vorbild. Im ganzen Deutschen Reich wurden Straßen und Plätze nach ihm benannt. Wenn du dich in deiner Stadt heute umschaust, wirst du sicher eine Straße oder einen Platz finden, der in der Zeit von 1933 bis 1945 Adolf-Hitler-Straße oder Adolf-Hitler-Platz hieß. Frag doch mal nach! Heute will das vielleicht keiner mehr so genau wissen. Wahrscheinlich handelt es sich bei dieser Straße sogar um eine wichtige Hauptstraße. Wenn es dich interessiert, begebe dich auf die Suche, ziemlich sicher wirst du fündig werden.

Hitler als Ehrenbürger in vielen deutschen Städten und Gemeinden

Viele Städte und Gemeinden machten Hitler auch zum Ehrenbürger. Die Ehrenbürgerschaft wird an Menschen verliehen, die sich besonders um eine Stadt verdient gemacht haben. Die erste Stadt war die Stadt Coburg, die Hitler schon Anfang 1932 die Ehrenbürgerschaft verlieh. Von Berlin über Bochum, kleinen Gemeinden wie Dinkelsbühl in Bayern oder Bühl in Baden bis zu Frankfurt, Hamburg, Hannover und München reichten die städtischen Ehrenbürgerschaften, die dem Führer verliehen wurden. Es gab sogar Sammelbilder von Hitler, die in Sammelalben gesteckt wurden. So weit ging die Verehrung der Menschen.

Führerkult: Starker oder schwacher Führer?

In der Forschung gibt es einen ewigen Streit, ob Adolf Hitler nun ein so genannter starker oder schwacher Führer gewesen sei. Das System selbst hatte wenig Führungsstrukturen. Wahrscheinlich war das auch so gewollt. Wer etwas von Hitler wollte, musste mit ihm reden. Es gab ja keine Abstimmungen und Mehrheitsfindungsorgane wie in einer Demokratie, in der die Mehrheit am Ende die Entscheidungen trifft. So wurden viele Weisungen Hitlers nirgendwo schriftlich niedergelegt, er hatte Einiges einfach gesagt und es wurde von seinen Helfern in die Tat umgesetzt. Viele Menschen glaubten sogar, Hitler persönlich hätte mit dem Terror auf der Straße gar nichts zu tun. Hitler wusste genau, was er tat, aber vieles hätte er nicht ohne seine willigen Helfer umsetzen können. 

Führerstaat oder aber "Wenn das der Führer wüsste"

"Wenn das der Führer wüsste", war ein Satz, der im nationalsozialistischen Deutschland die Runde machte. Sicher nicht bei allen, aber es gab doch einige, die sich nicht vorstellen konnten, dass "ihr Führer" irgendetwas Schlimmes tat. Hitler selbst hielt sich auch aus dem politischen Alltagsgeschäft heraus, es interessierte ihn wenig. Dafür hatte er ja seine Leute. Nur wenn ihn die Fragen wirklich interessierten, dann griff er ein. Man sagt auch, er hätte nicht gerne Entscheidungen getroffen. Oft wartete er auch ab, welche Meinung sich durchsetzte und gab sie dann als die seinige aus.