Innenpolitik

Kaiser Wilhelm II. bestimmt in der Zeit von 1888 bis 1918 die Innenpolitik. Nichts passiert ohne sein Wissen oder sein Wollen.

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Wilhelminismus - Kaiser Wilhelm II selbstherrlich
Auf diesem Gemälde siehst du gut, wie selbstherrlich sich der Kaiser darstellen ließ. [ © wikimedia / gemeinfrei ]

Zusammenfassung Innenpolitk zur Zeit Wilhelms II: einfach erklärt

Kaiser Wilhelm der Zweite regierte von 1888 bis 1918 das Deutsche Reich. Er bestimmte, was in der Politik passierte. Oft nennt man die Jahre zwischen 1888 und 1918 Wilhelminische Epoche - eben nach dem Kaiser Wilhelm.

Kaiser Wilhelm stand für den Beginn einer neuen Zeit. Der Kaiser mischte sich  in alles ein und gab im Ausland kein gutes Bild ab. Außerdem gab es zwar eine Verfassung und eine Volksvertretung, aber das scherte Wilhelm wenig. Er wollte allein entscheiden. Für ihn war die Armee besonders wichtig. Sie genoss viele besondere Rechte. Wer in der Armee war, war sehr beliebt. Die Armee sollte das Deutsche Reich gegen jeden Widerstand verteidigen.

1890 wurde der Reichskanzler Otto von Bismarck entlassen. Ein Reichskanzler hatte die Aufgabe, die Reichsleitung anzuführen. Aber er musste auch den Befehlen des Kaisers folgen. Der neue Reichskanzler hieß Georg Leo Graf von Caprivi. Mit ihm veränderte sich die Politik des Deutschen Reiches. Graf von Caprivi versuchte die Arbeiter und die Monarchie miteinander zu versöhnen. Die Monarchie ist ein Staat, in dem ein König oder eine Königin oder auch ein Kaiser oder eine Kaiserin regiert. Es sollte den Arbeitern besser gehen und sie sollten mehr Rechte erhalten. Deshalb verbot Graf von Caprivi zum Beispiel die Sonntagsarbeit. Heute ist das auch noch so. Außerdem legte der Graf fest, wie viele Stunden am Tag gearbeitet werden durfte.

Der neue Reichskanzler wollte mit allen Parteien des Reichstags zusammenarbeiten. Aber er konnte es niemandem recht machen. Er arbeitete mit den Sozialdemokraten zusammen. Das wollte der Kaiser nicht, denn er wollte, dass alles so bleibt, wie es ist. Die Liberalen mochten ihn nicht, weil Graf von Caprivi wollte, dass die Kirche die Schulbildung von Kindern übernahm. 1894 beendete Caprivi seinen Beruf als Politiker.

Der nächste Reichskanzler hieß Chlodwig Carl Viktor Fürst zu Hohenlohe-Schillingsfürst. Er machte eine konservative Politik. Das bedeutet, dass die Politiker möglichst wenig verändern wollen. Er veröffentlichte aber auch das Bürgerliche Gesetzbuch. Im BGB stehen die Rechte von privaten Personen.

Nachdem Fürst zu Hohenlohe-Schillingsfürst 1900 kündigte, wurde Bernard von Bülow Kanzler. Er bekämpfte die Sozialdemokraten und verstärkte den Nationalismus. Nationalismus ist eine Art zu Denken: Man denkt, dass das eigene Land besser als alle anderen Länder ist. Als Bernard von Bülow versuchte, die Geldpolitik des Deutschen Reiches zu verändern, wurde er durch Theobald Bethmann-Hollweg ersetzt. Der war ein Profi in der Verwaltung und sehr pflichtbewusst.
Im Kaiserreich gab es aber auch Kritik am Kaiser. Beispielsweise wurden neue Richtungen in der Kindererziehung oder der Kunst eingeschlagen. Vielleicht sagt dir ja Montessori-Pädagogik oder Expressionismus etwas. Auch die Frauen wollten mehr Rechte haben und nicht alle Parteien unterstützen Kaiser Wilhelm den Zweiten. Manche dachten auch, dass der Kaiser zu viel Macht hat.