Kinderbücher - Mädchenbücher

Kinderbücher der 60er, 70er und 80er Jahre

Welche Kinderbücher gab es in den 60er und 70er Jahren? Die Tendenz aus den 50er Jahren, vor allem Märchen- und Sagen sowie fantastische Stoffe aufzugreifen, wurde in den 60er Jahren fortgesetzt. Otfried Preussler veröffentlichte seine Räuber-Hotzenplotz-Geschichten zwischen 1962 und 1973, "Das kleine Gespenst" 1966 und "Krabat" 1971.
 

Gesellschaftskritik in Kinderbüchern

Doch immer mehr ging in den 70er Jahren mit diesen Stoffen auch eine Gesellschaftskritik einher, etwa bei Michael Endes "Momo" von 1973 oder in der "Unendlichen Geschichte" von 1979. Der Verlust von Fantasie und Menschlichkeit wird hier beklagt.

Zudem brachte die Studentenbewegung eine Reihe von antiautoritären Büchern hervor wie den "Anti-Struwwelpeter" von Friedrich Karl Waechter 1970.
 

Mädchenbücher von Enid Blyton

Doch auch die heile Welt blieb in der Jugendliteratur erhalten. Nachfolger der "Backfischromane" als Mädchenbücher wurden Reihen wie "Hanni und Nanni" oder "Dolly" von Enid Blyton. Obwohl in England schon in den 40er Jahren erschienen, wurden die Hanni und Nanni-Bücher mit ihrem Erscheinen in Deutschland ab 1965 auf die hiesigen Umstände umgemünzt. In den 70er Jahren wurde die Reihe fortgesetzt.

Für Jungen gab es alternativ die Reihe von "Burg Schreckenstein" von Oliver Hassencamp.

Bei Jungen und Mädchen gleichermaßen beliebt war die Krimireihe der "Fünf Freunde", ebenfalls von Enid Blyton.
 

Kinderbücher von Astrid Lindgren

Für etwas jüngere Kinder wurden die Bücher von Astrid Lindgren zu Klassikern - bis heute. Pippi Langstrumpf, Michel aus Lönneberga, Karlsson vom Dach oder die Kinder aus Bullerbü kannten in den 70er Jahren wohl fast alle Kinder. Nicht zuletzt trugen die Verfilmungen zur Bekanntheit bei.
 

Blüte der Jugendbücher

In den 70er Jahren blühte die Jugendliteratur, die eigens für Jugendliche geschrieben wurde, förmlich auf. Damit einher ging auch ein Ende der "heilen Roman-Welt". Politisch und problemorientiert kamen die neuen Bücher daher.

Zu ihnen zählen z. B. die Bücher von Peter Härtling wie "Das war der Hirbel" (1973, über ein geistig behindertes Heimkind), "Oma" (1975, über das Altern und den Tod) oder "Theo haut ab" (1977, über einen Ausreißer).

Zu den erfolgreichen Kinderbuchautoren der 70er Jahre zählt auch Christine Nöstlinger, die z. B. "Wir pfeifen auf den Gurkenkönig" (1972) oder "Die Ilse ist weg" (1974) schrieb. Zu nennen sind auch Gudrun Pausewangs "Die Wolke" (1987) oder Mirjam Presslers "Bitterschokolade" (1980).