Aufbau der Verwaltung
Die Verwaltung neu aufzubauen und vor allem von ehemaligen Nationalsozialsozialisten frei zu halten, gestaltete sich als keine einfache Aufgabe.
Viele Menschen in der Verwaltung waren Nationalsozialisten
So waren mehr als 95 Prozent der Juristen, von denen eben auch sehr viele in der Verwaltung arbeiteten, Mitglieder der NSDAP gewesen. Auch wenn sicher nicht alle glühende Anhänger Hitlers gewesen waren - wie sollte man diese von den anderen unterscheiden? Nur die wenigsten gaben zu, dass sie vom Nationalsozialismus überzeugt gewesen waren, sondern stellten sich gerne als Mitläufer dar.
Fachkräfte fehlten
Es fehlten aber auch die gut Ausgebildeten, die ausreichende Fachkenntnisse besaßen. In der sowjetischen Besatzungszone pflegte man, wichtige Stellen mit Verfolgten des Nazi-Regimes zu besetzen. Doch auch diese Vorgehensweise stellte sich oft als nicht ausreichend heraus, um eine gut arbeitende Verwaltung in Gang zu bringen.
Viele Nazi-Symbole zierten die Formulare
Denn es fehlte doch an so vielen wichtigen Hilfsmitteln, wie zum Beispiel Formularen. Was noch aus der Zeit des Dritten Reiches übrig geblieben war, das zierte meist noch ein Hakenkreuz. Stempel und Ausweise waren auch damit ausgestattet.
Auch die neuen Personalausweise waren ein Problem, mussten sie doch in vier Sprachen übersetzt werden und oft waren auch gar nicht genügend Vorlagen vorhanden. Viele Unterlagen waren während des Krieges auch verloren gegangen oder zum Teil gegen Ende vernichtet worden.
Aufgrund des Chaos konnten viele Täter sich absetzen oder sich einfach eine andere Identität zulegen. Das kam sehr häufig vor. Deshalb saßen trotz Entnazifizierung wenige Zeit später vor allem in der Verwaltung doch wieder ehemalige Unterstützer des Nationalsozialismus. Bei manchen war das bekannt, bei anderen nicht.