Besatzungszonen
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Was passierte nach 1945 in den Besatzungszonen?
In der Zeit von 1945 bis 1949 war Deutschland in vier Zonen eingeteilt. Diese Zonen wurden von unterschiedlichen Ländern besetzt. Nämlich den Amerikanern, den Engländern, den Franzosen und der Sowjetunion.
Der Alliierte Kontrollrat übernahm 1945 die Regierung in Deutschland. Deutschland hatte nach dem Krieg keine politische Führung mehr. Der Alliierte Kontrollrat bestand aus vier Oberbefehlshabern der vier Siegermächte. Der Kontrollrat hatte die Aufgabe, eine Verwaltung der einzelnen Zonen einzurichten. Der Kontrollrat traf die Entscheidungen für Gesamtdeutschland.
Sowohl im Osten wie im Westen Deutschlands ließen die Siegermächte bald Parteien zu. Manche gab es schon vor dem Nationalsozialismus. Manche wurden neu gegründet. Zuerst war es den Deutschen aber verboten, eine Partei zu gründen. Die Besatzer hatten Angst, dass der Nationalsozialismus wieder stark würde.
Der Marshallplan
Wichtig für den Aufbau der Wirtschaft in Deutschland war der Marshallplan. Die Amerikaner erkannten schon früh, dass ein wirtschaftlich starkes Land auch politisch stabil bleibt. Der amerikanische Außenminister George C. Marshall wollte ein europäisches Programm zum wirtschaftlichen Aufbau entwickeln. Die Amerikaner vergaben günstige Kredite und Warenlieferungen. Damit wollten sie die Deutschen an die westliche Politik anbinden.
Die Nürnberger Prozesse
Die Allierten wollten die Verbrecher des Krieges bestrafen. Die Umsetzung stellt sich als schwierig heraus. In Nürnberg wurde ein internationale Militärgerichtshof eingerichtet. Die „Nürnberger Prozesse" bezeichneten den eigentlichen Prozess gegen die Hauptkriegsverbrecher. Die Hauptverantwortlichen wie Hitler, Himmler und Goebbels hatten Selbstmord begangen. Sie konnten nicht mehr bestraft werden. Kaum ein anderer stand für seine Schuld ein. Alle fühlten sich als Mitläufer.
Der Aufbau einer neuen Verwaltung war nicht einfach. Denn viele waren Nationalsozialisten. Es fehlten aber auch die gut Ausgebildeten, die Stellen antreten konnten. Es fehlte auch an Formularen und anderen Mitteln. Aufgrund des Chaos nach dem Krieg konnten sich viele Nazis neue Identitäten zulegen. Sie verschafften sich Ausweise oder Pässe mit anderen Namen. Deshalb gab es dann viele Nazis in der Verwaltung.
Entnazifizierung
Entnazifizierung war ein wichtiges Thema. "Entnazifizierung" bedeutete das Entfernen von ehemaligen Nazis aus wichtigen Positionen. In allen Zonen waren die vier großen „D“ wichtig: Dezentralisierung, Demilitarisierung, Demokratisierung und Denazifizierung. Man wollte den Deutschen den Nationalsozialismus austreiben. Die Deutschen wurden in fünf Kategorien eingeteilt: Hauptschuldige, Belastete, Minderbelastete, Mitläufer und Entlastete. 1950 war die Entnazifizierung in den westlichen Zonen abgeschlossen.