Spanien: Diktatur unter Franco
Was ist Franquismus?
1936 bzw. 1939 begann in Spanien der Franquismus. So nennt man die Zeit der Diktatur unter General Franco. Auf Spanisch heißt das Franquismo. Man spricht auch von der Franco-Diktatur oder dem Franco-Regime. Die spanische Diktatur dauerte bis 1977. Es war eine faschistische Diktatur.
1936 hatte in Spanien ein Bürgerkrieg begonnen, nachdem das Land 1931 zur Republik geworden war. Gegen die demokratisch gewählte Regierung wandten sich nun rechtsgerichtete “Nationalisten”, die der General Francisco Franco anführte. Das war der spanische Bürgerkrieg.
Faschisten und Nationalsozialisten aus Italien und Deutschland unterstützen Franco und seine Anhänger militärisch. Außerdem gab es eine spanische faschistische Bewegung, die Falange, die Franco auch unterstützte. Der Bürgerkrieg endete dann 1939 mit dem Sieg der Putschisten unter Franco. Damit begann die Diktatur in Spanien, nach ihrem Anführer Franco eben auch Franquismus genannt.
Manchmal wird der Beginn des Franquismus auch 1936 angesetzt, mit Beginn des Bürgerkrieges. So stand Franco dem spanischen Staat 39 Jahre vor.
Wer war General Franco?
Francisco Franco wurde 1892 geboren und hatte Karriere im spanischen Militär gemacht. 1926 war er zum General ernannt worden, nachdem er erfolgreich an der Zerschlagung der Rif-Republik in Spanisch-Marokko beteiligt gewesen war. 1934 beendete er einen Bergarbeiterstreik. Das brachte ihm die Anerkennung vieler Nationalisten und Monarchisten ein, die gegen die neue Republik waren. Franco war überzeugter Antikommunist sowie Verfechter des Kolonialismus. Er nannte sich Caudillo, also Anführer oder Führer von Spanien. Er war die zentrale Figur im Franquismus.
Franquismus
Unter Franco kam es in Spanien zunächst zu brutalen "Säuberungsaktionen", in denen politische Gegner verhaftet, gefoltert und umgebracht wurden. 1,5 Millionen politische Häftlinge wurden in Konzentrationslagern eingesperrt. Mehrere hunderttausend seiner Gegner wurden getötet. Die Zahlen reichen von 150.000 bis 400.000. Das Land war zudem verwüstet und wirtschaftlich am Ende.
Nach dem wirtschaftlichem Niedergang zuvor kam es in den 60er Jahren dann zu einem Aufblühen der Wirtschaft, nicht zuletzt durch den zunehmenden Tourismus. Das war die zweite Phase des Franquismus von 1959 bis 1969.
Ende der 60er Jahre formierte sich nun auch ein breiterer Widerstand gegen das Franco-Regime. Ein Machtwechsel konnte jedoch nicht erreicht werden. Erst mit dem Tod Francos 1975 endete die Diktatur. Franco hatte noch zu Lebzeiten den Prinzen Juan Carlos zu seinem Nachfolger bestimmt. Der war der Enkel von König Alfons XIII., der von 1886 bis 1931 König von Spanien gewesen war. Im November 1975 wurde Juan Carlos zum König ernannt und wurde zu Juan Carlos I.
Übergang zur Demokratie - Transition
Nach und nach wurden die von Anhängern Francos besetzten Ämter geräumt. Schon 1976 hatte Juan Carlos den amtierenden Ministerpräsidenten zum Rücktritt genötigt. Adolfo Suárez wurde für ihn eingesetzt. Er trieb die Demokratisierung voran. 1977 gab es die ersten freien Wahlen seit 1936. 1978 verabschiedete Spanien eine Verfassung und wurde zur konstitutionellen Monarchie. Ein neuer Putschversuch rechter Militärs im Jahr 1981 scheiterte auch daran, dass König Juan Carlos diesen entschlossen entgegentrat.
1982 übernahmen die Sozialdemokraten die Regierung. Mit dieser politischen Wende endete die Übergangszeit, die sogenannte Transition. 1982 trat Spanien der NATO bei, 1986 der Europäischen Gemeinschaft.
Separatisten im Baskenland - die ETA
1959 hatte sich die baskische Untergrundorganisation ETA gegründet. Sie war zunächst eine Widerstandsbewegung gegen die Franco-Diktatur. Die Mitglieder verübten mehrere Anschläge mit Todesfolge.
Nach dem Übergang zur Demokratie spaltete sich die ETA. Ein Teil kämpfte weiter, vor allem nun für eine Autonomie (Unabhängigkeit) des Baskenlandes. Trotz weitgehender Autonomierechte seit Ende 1979 hörten die Terroranschläge nicht auf und erschütterten den Staat. Erst 2011 verkündete die ETA das Ende ihrer bewaffneten Aktivitäten.
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