Festnahmen bei Liebknecht-Luxemburg-Demonstration

17.01.1988

LL-Demo 1988: Verhaftungen

Bei der alljährlichen Liebknecht-Luxemburg-Demo (LL-Demo) kam es 1988 zu zahlreichen Verhaftungen. Wieso?

Mit der von Rosa Luxemburg stammenden Losung "Freiheit ist immer die Freiheit des Andersdenkenden" nahmen 1988 mehr als 120 Oppositionelle an der Gedenkdemonstration für Luxemburg und Karl Liebknecht teil. Die Demo findet jedes Jahr rund um das Datum der Ermordung der beiden Kommunisten im Januar statt.

Die Bürgerrechtler kamen aus dem Umfeld der Umweltbibliothek. Sie forderten das Recht auf Meinungsfreiheit und das Recht auf Freizügigkeit.
 

Verhaftungen bei der Liebknecht-Luxemburg-Demo

Vor laufenden Kameras der westlichen Medien wurden die Bürgerrechtler bei der LL-Demo verhaftet.

In den nächsten Tagen kam es zu weiteren Verhaftungen in Berlin. Unter den Verhafteten waren Wolfgang Templin, Bärbel Nohley und der Liedermacher Stephan Krawczyk. Die Bekundungen der Solidarität mit den am 15. Januar 1988 Festgenommenen sollte unterdrückt werden.
 

Solidaritätsbekundungen in der DDR und auch in der BRD

Doch in der ganzen DDR kam es zu Solidaritätsveranstaltungen mit tausenden von Menschen. Erst am 2. Februar gelang es den DDR-Staatsorganen, 54 der Verhafteten zur Ausreise in die Bundesrepublik zu nötigen.

Trotz der zunächst erfolgreichen Zerschlagung durch die Stasi waren die Proteste und Mahngottesdienste in der ganzen DDR ein Auftakt für die Ereignisse von 1989, für die Friedliche Revolution.