Attentat auf Rudi Dutschke

11.04.1968

Dutschke-Attentat

Im April 1968 erschütterte ein Attentat auf Rudi Dutschke die Öffentlichkeit. Rudi Dutschke, Student an der Freien Universität Berlin, war 1965 in den SDS eingetreten. Schon bald bestimmte er dessen politische Richtung mit.

Dutschke organisierte Demonstrationen und Sitzstreiks. Durch Podiumsdiskussionen und Interviews wurde er bundesweit bekannt. Er wurde zur Symbolfigur der 68er und der Studentenbewegung. Er polarisierte die Öffentlichkeit.
 

Das Attentat auf Rudi Dutschke

Am 11. April 1968 schoss der junge Hilfsarbeiter Josef Bachmann vor dem SDS-Büro auf Rudi Dutschke. Er traf ihn in Kopf und Schulter. Dutschke überlebte das Attentat knapp nach einer mehrstündigen Operation.

Als Bachmanns Motiv vermutete man einen rechtsextremen Hintergrund, denn er trug eine solche Zeitung bei sich mit der Titelzeile "Stoppt den roten Rudi jetzt".

Viele Studenten machten vor allem den Springer-Verlag verantwortlich, weil in dessen Zeitungen gegen die Studentenbewegung gehetzt worden war und indirekt zur Gewalt gegen deren Anführer aufgerufen worden war.
 

Die Folgen des Attentats auf Dutschke

Nach dem Attentat auf Rudi Dutschke kam es nicht nur in Berlin, sondern in der ganzen Bundesrepublik, zu Demonstrationen. Auseinandersetzungen mit der Polizei endeten teilweise blutig. Die Woche vom 11. bis 17. April 1968 war von Unruhen gekennzeichnet.

Aus Anlass des Anschlags und der darauf folgenden Osterunruhen hielt Bundeskanzler Kiesinger eine Ansprache im Radio und Fernsehen.

Auch Justizminister Gustav Heinemann, der spätere Bundespräsident, hielt am 14. April eine Ansprache, in der er auch Selbstkritik übte.

Ende April hielt der Bundestag eine Sondersitzung ab, um über die Studentenunruhen zu beraten.
 

Tod von Rudi Dutschke

Am 14. März 1969 wurde der Attentäter zu einer Zuchthausstrafe von sieben Jahren verurteilt. Er beging in der Haft Selbstmord.

Rudi Dutschke starb 1979 an den Folgen des Attentats.