Einführung des Judensterns

01.09.1941

Schon im Sommer 1941 traf die NS-Führung die Entscheidung, die europäischen Juden töten zu wollen. Um alle Juden kenntlich zu machen, damit keiner entkommen konnte, wurde am 1. September 1941 eine Verordnung erlassen, alle Juden zu kennzeichnen.

Alle Juden mussten an ihrer Kleidung den gelben Stern tragen

Ab dem 19. September hatten die Juden entsprechend der „Polizeiverordnung über die Kennzeichnung der Juden" einen gelben Stern an ihrer Kleidung zu tragen. Betroffen von dieser Anordnung war die gesamte jüdische Bevölkerung ab dem sechsten Lebensjahr. Der Stern sollte deutlich sichtbar auf der linken Seite der Kleidung angebracht werden. Auf dem sechszackigen Stern musste das Wort "Jude" zu lesen sein. Ausgenommen waren einzig die Ehepartner von Nichtjuden.

10 Pfennige kostete das Stück und die Gestapo verkaufte die Sterne an die jüdischen Gemeinden. So mussten die Juden für dieses Zeichen der Ausgrenzung auch noch selbst zahlen. Die Nazis selbst bezeichneten diesen Stern als "Kennzeichen". Wenn du dir den Schriftzug auf dem Stern genauer ansiehst, erkennst du, dass er auch noch hebräische Buchstaben nachmachte.

Wenn Menschen mit diesem Stern gekennzeichnet auf die Straße traten, dann wurden sie oft schlecht behandelt, beschimpft oder Schlimmeres passierte. Nicht alle Menschen reagierten so, aber für viele Juden war ein einfacher Spaziergang dadurch zum Schrecken geworden und so mancher traute sich gar nicht mehr auf die Straße. Die Ausgrenzung von Juden hatte auch schon vorher begonnen, jetzt war es nur offensichtlicher.

Mit dieser Kennzeichnungspflicht und auch dem Verbot, ihren Wohnort zu verlassen, liefen die Vorbereitungen für den Holocaust auf Hochtouren. Ab diesem Zeitpunkt durften die Juden nicht mehr auswandern, so war ihnen der Weg zur Flucht versperrt. Sie wurden in Wohnvierteln zusammengepfercht und in Listen erfasst.

Ab Oktober 1941 begannen die ersten Züge in Richtung der Vernichtungslager im Osten zu rollen.