Der "Stahlpakt" zwischen dem Deutschen Reich und Italien
22.05.1939
Schon seit dem Jahr 1936 hatten sich die beiden Mächte Italien und das Deutsche Reich einander angenähert. Man sprach auch von der "Achse Berlin-Rom". Benito Mussolini - auch genannt der "Duce" - war ebenso wie Hitler ein Diktator an der Regierungsspitze Italiens.
Gemeinsam griffen sie auch im Spanischen Bürgerkrieg ein und unterstützten die Faschisten. Auch Italiens Außenpolitik war aggressiv und es hoffte auf Unterstützung durch das nationalsozialistische Deutschland.
In Mussolini suchte Hitler einen Verbündeten, der seine aggressiven Kriegspläne unterstützen würde. Am 22. Mai 1939 schlossen die Außenminister Italiens und des Deutschen Reiches ein Bündnis. Das waren der italienische Außenminister Galeazzo Ciano, der Schwiegersohn Mussolinis, und der deutsche Außenminister Ribbentrop. Hitler war ebenfalls anwesend bei der Vertragsunterzeichnung.
Was wurde im Stahlpakt geregelt?
Im Stahlpakt verpflichteten sich die beiden Länder, sich im Falle eines Krieges gegenseitig zu unterstützen. Und Krieg bedeutete in diesem Fall nicht nur Verteidigung, sondern auch bei einem Angriffskrieg. Dieser Vertrag war also auch dann gültig, wenn eines der Länder ein anderes angreifen sollte. Das war für Beistandsverträge eher ungewöhnlich.
Der Stahlpakt als Voraussetzung für den Angriff auf Polen
Nur so konnte Hitler es wagen, kurz darauf in Polen einzufallen. Allerdings beteiligte sich Italien dann doch nicht am Polenfeldzug, sondern bezeichnete sich als "nicht-kriegführend". Somit trat der Pakt eigentlich nie in Kraft und Hitler forderte die Unterstützung Italiens auch nicht ernsthaft ein. Übrigens sollte der Vertrag später noch auf Japan erweitert werden.
Das Ende des Stahlpaktes
Am 23. November 1940 wurde Rumänien Mitglied des Stahlpaktes, der erst nach der Absetzung des italienischen Diktators Benito Mussolini im Juli 1943 endete. Italien und die Alliierten schlossen einen Waffenstillstand und Italien erklärte im Oktober 1943 Deutschland den Krieg.