Dawes-Plan
01.09.1924
Anpassung der Reparationszahlungen im Dawes-Plan
Der Dawes-Plan regelte die Reparationszahlungen und verhalf der deutschen Wirtschaft durch Anleihen und Kredite zu einem Aufschwung. Er war ein wichtiger Schritt für das Deutsche Reich, die unverhältnismäßig hohen Reparationszahlungen auf ein realistisches Niveau zu senken.
Die Reparationen sollten nach dem Dawes-Plan an die tatsächlichen wirtschaftlichen Möglichkeiten angepasst werden. 1924 sollte eine Milliarde Mark als Reparation gezahlt werden, diese Summe sollte bis 1928 auf 2,5 Milliarden Mark je Jahr steigen – bei guter wirtschaftlicher Lage eventuell auch höher ausfallen. Eine Endsumme wurde nicht festgelegt.
Wer war Charles Dawes?
Benannt ist der Plan nach dem amerikanischen Finanzexperten Charles Dawes, der zur Alliierten Reparationskommission gehörte. Er war Bankier und Politiker. Dawes erhielt für seinen Plan den Friedensnobelpreis 1925. Er war von 1025 bis 1929 Vizepräsident der Vereinigten Staaten.
Der Dawes-Plan war auch die Grundlage für die Unterzeichnung der Verträge von Locarno 1925. Schon seit Januar 1924 war der Dawes-Plan ausgearbeitet worden, am 16. August wurde er auf der Londoner Konferenz unterschrieben, am 1. September trat er in Kraft. Dies war auch dem Einsatz des Außenministers Gustav Stresemann zu verdanken.
Schwung für die Wirtschaft
Die deutsche Währung und die deutsche Wirtschaft sollten durch den Dawes-Plan stabilisiert werden. Finanziert werden sollte dies auch durch eine internationale Anleihe in Höhe von 800 Millionen Reichsmark. Deutschland bekam also Geld geliehen.
Und tatsächlich: Durch den Dawes-Plan kam die deutsche Wirtschaft wieder in Schwung. Die sogenannten Goldenen Zwanziger Jahre begannen. Auch die Besetzung des Ruhrgebietes endete gemäß des Plans. Allerdings blieb die Arbeitslosigkeit hoch und die deutsche Wirtschaft war abhängig von amerikanischen Devisen.
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