Verträge von Locarno

5. - 16. 10. 1925

Die Verträge von Locarno

In Locarno, einer kleinen Stadt in der Schweiz, trafen sich im Oktober 1925 die Staatsmänner folgender Länder: Italien, Frankreich, Großbritannien, Belgien, Polen, Tschechoslowakei und Deutschland. Diese Konferenz von Locarno endete mit den Verträgen von Locarno. Das Schlussprotokoll wurde am 1. Dezember 1925 in London unterzeichnet.

In den Verträgen von Locarno wurden wichtige Sicherheitsfragen in Europa geregelt. Das Deutsche Reich erkannte darin die Westgrenze zu Frankreich an.

Die Verträge traten am 10. September 1926 mit der Aufnahme Deutschlands in den Völkerbund in Kraft. Die Beziehungen der Siegermächte zu Deutschland sollten damit auch normalisiert werden.
 

Verträge zur Sicherheit in Europa

Insgesamt sieben Verträge regelten die Sicherheitsfragen in Europa. Ein wichtiges Ergebnis war die Bestätigung der deutschen Westgrenze durch Deutschland und Frankreich, so wie es im Versailler Vertrag geregelt worden war.

Auch die endgültige Entmilitarisierung des Rheinlandes wurde in den Verträgen von Locarno beschlossen. Nicht festlegen wollte sich das Deutsche Reich jedoch auf die Anerkennung der Ostgrenze zu Polen.
 

Frieden für Europa

Die Verträge von Locarno waren ein bedeutender Schritt zur Friedenssicherung. Vor allem der Verständigungspolitik der Außenminister von Frankreich (Aristide Briand) und Deutschland (Gustav Stresemann) war dies zu verdanken. Beide erhielten 1926 den Friedensnobelpreis.

Übrigens verfolgte Briand das Konzept der "Vereinigten Staaten von Europa", das jedoch nach Stresemanns Tod im Oktober 1929 keine große Unterstützung mehr erfuhr. Erst viele Jahre später sollte das Konzept "Europa" mit der Schaffung der Europäischen Union wieder aufleben.
 

Austritt der DNVP aus der Regierung

Nach der Unterzeichnung der Verträge trat die DNVP aus der Regierungskoalition aus. Hans Luther blieb aber Reichskanzler, nun jedoch von einer Minderheitsregierung.
 

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