Wer leistet Widerstand?

Wer hat eigentlich Widerstand geleistet?

Es gab Widerstand während der der Zeit des Nationalsozialismus und dieser Widerstand kam aus sehr unterschiedlichen Ecken. Er reichte von Privatpersonen wie Georg Elser, der ein Attentat auf Hitler plante über die studentische Bewegung der Weißen Rose um Sophie und Hans Scholl bis hin zu Kreisen der Wehrmacht um Graf von Stauffenberg. Es gab Menschen, die Verfolgten Schutz boten, die sie versteckten und mit Lebensmitteln versorgten. Auch das war eine Form von Widerstand, meist auch noch unter Einsatz des eigenen Lebens. Es gab Widerstand von Menschen, die ins Ausland gingen und sich dort Widerstandsbewegungen wie der französischen Résistance anschlossen.

Kommunisten

Schon kurz nach der Machtübernahme leisteten viele Kommunisten Widerstand. Sie klebten Flugblätter, hissten rote Fahnen und unterstützten Verfolgte. Allerdings wurden sie sehr schnell selbst verfolgt und die meisten landeten im Gefängnis oder im KZ.

Arbeiter

Auch die sozialdemokratische Arbeiterbewegung stellte sich gegen Hitler. Nachdem die SPD verboten war, zog man sich zurück und versuchte, sich der Ideologie der Nationalsozialisten zu widersetzen. Das war zwar kein direkter Widerstand, aber auf jeden Fall eine Form von Verweigerung gegenüber der neuen Regierung. Die Arbeiterbewegung war neben den Bauern der am wenigsten anfällige Teil der deutschen Bevölkerung für die nationalsozialistische Ideologie.

Kirche und Pfarrer

Die Rote Kapelle war ebenfalls eine Widerstandsgruppe. Auch im Umfeld der Kirche gab es Widerstand. Die Kirche verurteilte vor allem das Euthanasieprogramm und wehrte sich gegen Einmischung in kirchliche Angelegenheiten. Einzelne Pfarrer widersetzten sich auch konkret, wie Martin Niemöller oder der Theologe Dietrich Bonhoeffer. Gegen die Verfolgung und Ermordung der Juden war der Widerstand der Amtskirche allerdings gering.

Bürgerliche

Auch in konservativen und nationalen Kreisen entwickelte sich eine Form von Widerstand. Dazu zählte eine Gruppe um den Oberbürgermeister von Leipzig, Carl Friedrich Goerdeler. Auch in bürgerlichen und militärischen Kreisen wuchs vor allem gegen Ende des Zweiten Weltkrieges die Kritik, als abzusehen war, dass sich der Krieg so nicht mehr gewinnen ließ.

Militär

So entwickelte sich auch dort ein Widerstand, der schließlich in das gescheiterte Attentat durch Claus Schenk Graf von Stauffenberg vom 20. Juli 1944 mündete. Die Pläne der Attentäter gingen in Richtung des Sturzes der Regierung, um zu beweisen, dass Deutschland aus eigener Kraft den Nationalsozialismus besiegt hätte.

Dies gelang nicht und nur durch die Hilfe von außen konnten der nationalsozialistische Staat und Adolf Hitler gestürzt werden. Ein Umsturz von innen gelang keiner Gruppe, ob sie nun politisch links stand oder aus dem bürgerlich-konservativen Lager oder auch aus Militärkreisen stammte.

Auch taten sich die Widerstandgruppen nicht zusammen und zu mehr als dem Widerstand Einzelner oder kleinerer Gruppen kam es zwischen 1933 und 1945 nicht. Zu groß war einerseits die Unterstützung der NS-Herrschaft, aber auch letztlich die Angst vieler Menschen. Schon der geringste Widerstand konnte die schlimmsten Folgen mit sich bringen.

Deshalb sollte gerade der Mut derjenigen gewürdigt werden, die sich trotzdem nicht abbringen ließen, Widerstand zu leisten, obwohl sie um die Folgen wussten und ihr Leben ließen für die Hoffnung, es würde sich irgendwann etwas zum Besseren wenden.