Politische Schriftsteller
Viele Schriftsteller dachten zum Zeitpunkt der Machtübernahme Hitlers am 30. Januar 1933, der Spuk würde schnell vorüber gehen. Man konnte es sich nicht vorstellen, wie Hitler sich lange halten sollte.
Viele Schriftsteller täuschten sich in Hitler
Doch schon bald mussten sie einsehen, sie hatten sich getäuscht, nicht nur ein bisschen, nein, schwer getäuscht. Schon im Februar 1933, also kurz nach der Machtübernahme, fingen SA-Leute an, Hausdurchsuchungen durchzuführen, wo sie Schriftsteller oder Journalisten vermuteten, die anderer Meinung waren als die Nationalsozialisten. Hierbei kam es oft zu Diebstählen und zu sinnlosen Zerstörungen.
Vor allem "linke" Schriftsteller hatten mit schlimmen Folgen zu rechnen
Als am 27. Februar 1933 der Reichstag brannte und in Folge alle Kommunisten oder Leute, die man politisch links oder als Kommunisten einstufte, verfolgt und verhaftet wurden, hatten es vor allem die Schriftsteller und Journalisten schwer, die politisch ebenfalls links oder der KPD oder der SPD nahe standen. Auch sie trafen der Hass und die Wut der Nazis. Alle "Linken" waren quasi "vogelfrei", man konnte sie verhaften und einsperren oder was auch immer.
Die Bücherverbrennungen waren ein Einschnitt
Spätestens seit den Bücherverbrennungen im Mai 1933 war klar, was die Schriftsteller zu erwarten hatten. Es wurden zunächst ihre Bücher verbrannt und sie durften ihre Werke nicht mehr veröffentlichen. Zu den verbrannten Büchern zählten Werke von Bertolt Brecht, Alfred Döblin, Sigmund Freud, Erich Kästner, Heinrich Mann, Stefan Zweig und sehr vielen mehr.
Die Schriftsteller waren oft auf die deutsche Sprache angewiesen
Trotzdem hielten es viele Autoren noch immer in Deutschland aus. Wo sollten sie auch hin? Vor allem die Schriftsteller waren auf ihre Sprache - die deutsche Sprache - angewiesen. Wo sollten sie Arbeit finden? Wovon sollten sie leben?
Viele Schriftsteller konnten nicht mehr arbeiten
Das Überleben in Deutschland wurde für viele Schriftsteller sehr schwer. Waren sie nicht in der Reichsschrifttumskammer gemeldet, dann konnten sie nicht weiter arbeiten. Sie hatten keine Möglichkeit mehr, ihren Lebensunterhalt zu verdienen. So blieb zum Beispiel Erich Kästner, dessen Bücher ja ebenfalls verbrannt wurden, trotzdem in Deutschland und veröffentlichte sogar unter anderem Namen Bücher und verfasste Drehbücher zu Nazi-Filmen. Offiziell durfte er allerdings nicht arbeiten. Es gab einige, die flohen nach Frankreich oder Richtung Tschechoslowakei. Aber auch dort fanden sie nur für kurze Zeit Zuflucht, da viele Länder wenige Zeit später von den Deutschen besetzt wurden. Manchen gelang es, in die Schweiz zu emigrieren oder nach England oder die USA. Zum Beispiel Oskar Maria Graf, der übrigens gar nicht mal auf der Schwarzen Liste der verbotenen Bücher stand.