Die Todesmärsche
Was waren die Todesmärsche?
Gegen Ende des Zweiten Weltkrieges kamen die alliierten Truppen immer näher Richtung Westen. Gleichzeitig rückte im Osten die Sowjetarmee weiter vor. So gaben die SS-Leute den Befehl, die Konzentrationslager zu räumen.
Warum die Lager nun genau geräumt wurden, ist in der Forschung umstritten. Es heißt, Heinrich Himmler selbst hätte einen Befehl erlassen, um die jüdischen Häftlinge als Geiseln zu behalten. Andererseits wollte man nicht, dass die Häftlinge befreit würden, aus Angst vor der Rache der anrückenden Soldaten. Einen Befehl von Adolf Hitler persönlich, alle Lager zu räumen, gab es wohl nicht.
Räumung der Vernichtungslager
Man begann jedenfalls gegen Kriegsende, die Vernichtungslager im Osten zu räumen. Konkret hieß das nichts anderes, als dass man tausende unterernährter und völlig geschwächter kranker Menschen in die eisige Winterkälte im östlichen Europa entließ, um sie in Richtung Deutschland zu schicken.
Ein Teil wurde über die Bahn abtransportiert. Die Transporte, ob zu Fuß oder per Bahn, überlebten sehr viele Menschen nicht. Sie starben an Erschöpfung und an Hunger, sie erfroren und wurden von den SS-Leuten getötet. Diese Märsche oder Transporte bezeichneten die betroffenen Menschen selbst als "Todesmärsche". Nachdem die Todesmärsche zunächst von Osten nach Westen erfolgten, wurden kurz vor der Befreiung noch einmal viele deutsche Lager geräumt und auch hier die Häftlinge auf Todesmärsche geschickt.
Ohne die Todesmärsche hätten viele Menschenleben gerettet werden können
Durch den Abtransport der Häftlinge verhinderte die SS eine Befreiung der Häftlinge. Wie viele genau starben, dazu gibt es keine exakten Zahlen. Heute erinnern viele Gedenktafeln an diese Todesmärsche, die - obwohl der Krieg schon verloren - noch einmal tausende Menschenleben kosteten.