Kinderarbeit

Kinder wurden auch zur Arbeit herangezogen, vor allem in Familien, in denen das Geld knapp war. Sie mussten zum Familieneinkommen beitragen. Meist gab es für die Arbeit aber kein Geld, sondern Naturalien, also Dinge, die man verwenden konnte, wie zum Beispiel Essbares oder Nähgarn oder Knöpfe oder sonst irgendwas, das als Zahlungsmittel herhalten konnte. Die Kinder auf dem Land halfen meist bei der Ernte. Da fiel auch schon einmal ein Sack Kartoffeln ab oder kostbare Milch oder Butter. Fleisch war etwas ganz Besonderes. Auf dem Land gab es ausreichend Arbeit, zum Beispiel Stall ausmisten, Kühe melken oder Feldarbeit verrichten.

Kinder in der Fabrik

Doch finanziell lohnender war die Arbeit in der Fabrik, da mussten auch einmal die Kinder ans Fließband. So sortierten sie zum Beispiel in Regionen des Ruhrgebietes, in denen es sehr viel Bergbau gab, die Kohlen am Fließband aus und die minderjährigen Jungen schaufelten Kohle.

Straße kehren, Koffer tragen ...

Wer nicht im Ruhrgebiet wohnte und einen Bahnhof in seiner Stadt hatte, half vielleicht beim Koffertragen. Auch Straße kehren oder Zeitungen austragen waren Beschäftigungen, denen Kinder schon nachgingen und sich ein paar Groschen verdienen konnten. Meist diente das allerdings nicht der Aufbesserung des Taschengeldes, sondern die Eltern verwendeten dies für die ganze Familie als Kostgeld. Kosteten die Kinder - trotz der Verehrung der Familie durch die Nationalsozialisten - doch eine ganze Menge Geld.