Hitler im Sandkasten?
Bei den Jüngsten fing die Einflussnahme durch die Nationalsozialisten an. Schon die Kleinsten sollten im Sinne des Nationalsozialismus geprägt werden. So begegneten die Kinder dem "Führer" Adolf Hitler quasi im Sandkasten. Es gab sogar eine Hitler-Biographie, die extra für Kinder verfasst wurde.
Die Kinder wurden mittels Spielzeug auf den Krieg vorbereitet
1933 wurde der "Reichsverband der Deutschen Spielwaren-, Korbwaren- und Kinderwagenhändler" gegründet. Dieser achtete darauf, dass das Spielzeug auch dem Weltbild der Nationalsozialisten entsprach. Beliebt war vor allem Soldatenspielzeug, denn die Kinder sollten rechtzeitig auf den Krieg eingeschworen werden. Die Plastik-Soldatenfiguren begeisterten viele Kinder und es wurden nicht nur Kriegsszenen gezeigt, sondern auch Szenen, die gar nicht kriegerisch waren.
Hitler zeigte sich gerne als Kinderfreund
Hitler selbst stellte sich gerne als Kinderfreund da, oft genug ließ er sich inmitten einer fröhlichen Schar von Kindern fotografieren. Die mussten dann allerdings dem Rassebild der Nationalsozialisten entsprechen und möglichst blond und blauäugig sein. Es gab sogar ein aufziehbares Spielzeug-Auto, in dem Adolf Hitler als Miniatur im Wagen sitzt und die Hand zum Hitlergruß ausstreckt. Wie viele Kinder mögen wohl damit gespielt haben? Wir wissen es nicht.
Auch Kinderbücher schürten den Rassenhass
Der Antisemitismus zeigte sich auch in den Stoffen vieler Kinderbücher. Oft wurden hier Juden als dumm, feige, habgierig und verschlagen dargestellt. "Der heimtückische Jude" war ein äußerst beliebtes Motiv. Häufig verkauft und wohl auch gelesen wurde das Kinderbuch "Trau keinem Fuchs ...", in dem Juden als besonders hinterlistig gezeigt wurden. Das Buch diente zur Warnung der sechs- bis neunjährigen Kinder, die frühzeitig Juden gegenüber Argwohn und Hass empfinden sollten.
Auch Gesellschaftsspiele dienten der militärischen Erziehung der Kinder
Auch Gesellschaftsspiele schworen die Kinder auf die Linie der Nationalsozialisten ein. Bekannt war das Würfelspiel "Wir fahren gegen Engelland", das die Kinder schon einmal auf den Krieg vorbereiten sollte. So wurden zum Teil auch alte bekannte Spiele wie Halma "umgearbeitet" und für die militärische Erziehung eingesetzt. Das Ergebnis war das Brettspiel "Hitlerjugend - Geländeübung", das auf den Spielregeln von Halma beruhte, aber ebenfalls die Kinder auf Kampf und Krieg einschwören sollte.
Allerdings gab es neben diesem Spielzeug weiter ganz normale Spielsachen für Kinder. Puppen, Teddybären, Kaufläden, Puppenstuben und viele Spiele. Du kannst ja mal in der Spielzeuggallerie vorbei schauen.