Die ersten Kinostars werden geboren
Mit der Ausbreitung des Films und vor allem der Kinos kam es auch zu den ersten Kinostars. Stars gab es auch schon in der Zeit vorher, berühmte Schauspielerinnen und Schauspieler wurden verehrt und bewundert, wie zum Beispiel Sarah Bernardt.
Wer seinen Lieblingsschauspieler sehen wollte, musste oft weit reisen
Doch nur wenige Menschen konnten ihre Stars auch in Wirklichkeit sehen. Dafür hätten sie entweder nach Paris reisen und dort ins Theater gehen oder eine Karte für eine Tourneevorstellung erwerben müssen.
Video von Sahrah Bernhardt:
In der folgenden Filmszene siehst du Sarah Bernhardt in der Rolle von Königin Elisabeth I. Hier kannst du gut die Theatralik erkennen, die die Schauspielerin zeigte. Dieser Film stammt aus dem Jahr 1912, ist also mehr als 100 Jahre alt.
Sarah Bernhardt – ein Star wie heute Beyoncé
Doch Sarah Bernhardt gelang es, im höheren Alter zum Kinostar und somit für alle sichtbar zu werden. Kinofilme wurden vervielfältigt und überall auf der Welt gezeigt und so wurde Sarah Bernhardt zu einem der ersten wirklichen Weltstars. Damals war das gar nicht so sehr viel anders als heute. Vielleicht vergleichbar mit einem Popstar wie Beyoncé interessierten sich die Leute vor allem für das Privatleben der Künstlerin. Und da hatte "die Bernhardt", wie sie oft genannt wurde, so einiges zu bieten.
Ein Krokodil, das zu viel Champagner trank?
Man erzählte sich die kuriosesten Geschichten über die Bernhardt. So sei ihr Baby-Alligator an einem Zuviel an Champagner gestorben oder ihre Würgeschlange hätte ein Sofakissen verschluckt und dieses Abendessen leider nicht überlebt. Auch nicht anders als heute, wenn wir an das arme Äffchen von Justin Bieber denken.
Skandale, Skandale, Skandale
Die Künstlerin selbst gab sich sehr extravagant und wenn du weißt, wie sittenstreng und konservativ die meisten Menschen zur Zeit um die Jahrhundertwende lebten, dann kannst du dir vielleicht vorstellen, dass das Interesse auch an ihrem Lebenswandel groß war. Vor allem ihre wechselnden Freundschaften zu Männern weckten das Interesse der Klatschpresse. Auch die gab es damals schon und die Menschen kauften die Zeitungen sehr gerne, wenn wieder einmal ein Skandal um Sarah Bernhardt zur Schlagzeile des Tages wurde. Es gab Postkarten, Filme und Photos. Modeartikel trugen ihren Namen und Poster der Schauspielerin hingen an so mancher Wand.