Die Weltausstellung in Paris

Die Weltausstellung im Jahre 1900 in Paris war die größte ihrer Art. 50 Länder stellten an 80 000 Ständen aus. In den knapp sieben Monaten ihrer Dauer kamen circa 50 Millionen Menschen, um diese Ausstellung zu besuchen.

Die fünfte Weltausstellung

Die Weltausstellung in Paris war die fünfte Weltausstellung überhaupt. Vom 15. April 1900 bis 12. November verteilten sich die Besucher auf einer gesamten Ausstellungsfläche von 216 Hektar.  Sie erstreckte sich von der zu Ehren von Zar Alexander III. errichteten Brücke am unteren Ende der Champs-Élysées bis zum Champs de Mars (Marsfeld), auf dem der Eiffelturm stand. Der Eiffelturm war noch von der Weltausstellung von 1889 "übrig geblieben", übrigens der einzige Teil dieser Ausstellung, der noch zu sehen war.

Die Weltausstellung von 1900 war für ihre Zeit ein überwältigendes Ereignis, das über die ursprüngliche Idee einer Messe für Industrie und Forschung weit hinausging. Vielfältige Attraktionen, wie zum Beispiel ein Riesenrad mit einem Durchmesser von 100 Metern, lockten Besucher aus aller Welt an.

50 Pavillons reihten sich für die Weltausstellung entlang der Seine

Und so waren auf der Weltausstellung in Paris auch alle großen Nationen vertreten. Ihre architektonischen Leistungen waren in Form von eigens für die Ausstellung errichteten Pavillons entlang der Seine aufgereiht zu sehen. Insgesamt reihten sich entlang der Seine 50 Pavillons mit 80 000 Ständen und Ausstellungsstücken.

Die meisten Pavillons waren Nachbildungen von historischen Baustilen. So gaben sich die Deutschen gotisch und brüsteten sich mit der höchsten Turmspitze. Der spanische Pavillon sah eher mittelalterlich-maurisch aus und in Italien herrschte die Renaissance vor. Die Amerikaner gaben sich klassizistisch. Hier siehst du einige Beispiele der Länder-Pavillons:

  • Der italienische Pavillon im Stil der Renaissance erbaut.
  • Der amerikanische Pavillon im Stile des Klassizismus erbaut.
  • Der deutsche Pavillon im Stile der Gotik erbaut.

Alle sahen sich der Vergangenheit verpflichtet

Außer den Finnen, die ihren Pavillon nach den modernen Formen des Jugendstil erbaut hatten, sahen sich die anderen Nationen mit ihren Bauten der Vergangenheit verpflichtet. Sogar die Amerikaner.

Disneyland hatte Vorbilder

Eine große Touristenattraktion war übrigens ein Nachbau des "Vieux Paris", also des "alten Paris". Hier hatte man das Paris des Mittelalters nachgebildet. Die Freizeitparks von heute haben durchaus ihre Vorläufer und Disneyland gab es schon früher.

Palast der Elektrizität

Doch dies war nur eine Seite der Weltausstellung, die sich durchaus auch der Moderne verpflichtet fühlte. So war ein Höhepunkt der Weltausstellung der so genannte "Palast der Elektrizität". Den Eiffelturm hatte man von oben bis unten mit Glühlampen geschmückt, so dass das ganze Gelände in hellem Glanze erstrahlte. Gut, die Elektrizität war um 1900 keine Neuerung mehr, neu war allerdings die Tatsache, dass man mittlerweile im Strom die wichtigste moderne Energiequelle sah.

Rollsteig - modern und laut

Ein weiterer Höhepunkt der Ausstellung war ein so genannter "Rollsteig" - französisch "Trottoir roulant", ein Band aus Holz, auf dem die Besucher stehend  das Zentrum der  Weltausstellung umrunden konnten. Die umliegenden Bewohner haben sich darüber übrigens ziemlich beschwert, so laut soll es gewesen sein.


Blick zurück

Schon die Weltausstellung in London im Jahr 1851 war ein großer Erfolg. Sie bot eine Plattform für Unternehmen, für Ingenieure und Erfinder, für Wissenschaftler und Techniker. Auch in Paris gab es auch schon Ausstellungen, und zwar in den Jahren 1855 und 1867, 1878, 1889 und dann eben 1900 die größte, die es bisher gab.