Erich, der Lehrer Hansemann und der Rohrstock
Erich erzählt von seinem Lehrer Hansemann, der seine Schüler mit dem Rohrstock quält:
Mein Name ist Erich und ich will euch ein bisschen von meiner Schule und Klasse erzählen. Unser Klassenlehrer heißt Hansemann und ihm geht ein schrecklicher Ruf voraus. Seit ich ihn kenne, weiß ich, dass alles, was die anderen Kinder erzählen, so auch stimmt. Dass wir bei ihm sehr viel lernen müssen, ist ja noch in Ordnung. Aber er hat eine sehr unangenehme Eigenart, denn er verwendet immer wieder den Rohrstock bei uns Kindern. Und auf mich hat er es ganz besonders abgesehen. Als wir ihn noch nicht kannten, hatten wir alle in der Klasse schreckliche Angst vor ihm. Seitdem wir ihn kennen, zittern wir vor jeder Stunde schrecklich. Spaß versteht er gar keinen, er macht auch keinen Spaß und kann es schon gar nicht leiden, wenn wir Späße machen. Übrigens verbraucht er pro Woche nicht nur einen Rohrstock, er braucht tatsächlich zwei.
Er hält uns für dumm, faul und geschwätzig. Gut, jetzt ist nicht jeder Schüler immer gleich schlau, immer still und auch stets fleißig. Doch wir sind alles meist, also schlau, still und fleißig, bis auf wenige Ausnahmen, aber dann schwellen die Backen an, denn es setzt Ohrfeigen. Wird Hansemann zornig, dann nimmt er den Rohrstock. Er schlägt uns mehrmals auf die Handflächen, bis sie dick sind und knallerot und der Besitzer die Tränen kaum mehr unterdrücken kann. Tränen gelten nämlich als unmännlich, dann kommt zum Schmerz auch noch der Spott der Mitschüler hinzu.
Ist es nicht die Hand, so muss der arme Hosenboden herhalten. Mehrere müssen sich nebeneinander vornüberbeugen und im Wechsel hüpft der Rohrstock von Lehrer Hansemann von Popo zu Popo. Oft kommt es zu einem schrecklichen Gejammere der so Gequälten. Manchmal hält das auch der Rohrstock nicht aus und bricht in der Mitte entzwei. Doch Herr Hansemann muss zu Hause einen Vorrat an Rohrstöcken haben, denn am nächsten Tag hat er immer einen neuen dabei.
Ich glaube fast, dass der Hansemann uns gar nicht gerne schlägt, er schaut selbst immer ganz gequält aus. Er versteht uns nicht und wir verstehen ihn nicht, was ein Wunder. Ihm fehlt einfach das, was ein Lehrer unbedingt haben muss: Geduld.