Rocken auf Deutsch
DDR-Rockmusik und Bands in der DDR
Auch in der DDR gab es Rockmusik und Bands dafür. Ab 1970 wurde die Beatmusik nämlich rockiger und vermischte sich mit Elementen des Blues und des Rock 'n' Roll. Nach der Machtübernahme Erich Honeckers 1971 wurde die gesamte Kulturpolitik lockerer gehandhabt. Auch auf die Musik wirkte sich das aus. Die DDR-Bands hatten nun auch Sänger oder Sängerinnen.
Förderung von Rockmusik in der DDR
Tanzmusik für die Jugend sollte gefunden werden. So entstand 1971 eine Initiative namens Rhythmus. Das DDR-Fernsehen, der DDR-Rundfunk und das Plattenlabel Amiga machten gemeinsam neue Musiker bekannt.
Dazu gehörten anfangs auch Schlagersänger, dann aber vermehrt Musik aus dem Pop- und Rockbereich. Bis zum Ende der Initiative 1978 wurde jedes Jahr ein Sampler mit ausgewählten Titeln herausgegeben. Außerdem gab es in dieser Zeit die "Tage der offene Tür", bei denen man in verschiedenen DDR-Städten auf Talentsuche ging.
Musikwertungs-Sendungen im Radio
Mehrere Radiosendungen, in denen Songs platziert wurden, wurden ins Leben gerufen, z. B. "Franks Beatkiste" (1970-1990) oder die "Tip-Parade" (1971-1990). Die Zuschauer konnten per Postkarte über die Songs abstimmen.
DDR-Bands für Rockmusik
1972 erschien die LP "Das Gewitter" von Uve Schikora und seiner Band. Sie gilt als das erste Rockalbum der DDR. Gesungen wurde auf Deutsch. Und das taten auch die vielen weiteren Rockbands, die nun entstanden, z. B. die Thomas Natschinski Band, aus der 1973 "Brot und Salz" hervorging.
Auch die Band Panta Rhei sang auf Deutsch. Ihre Sängerin Veronika Fischer startete 1973 eine Solokarriere. Panta Rhei löste sich 1975 auf, drei der Musiker gründeten Karat. Weitere bekannte DDR-Bands waren Renft und Lift.
Allzu rebellische Texte fielen zwar der Zensur zum Opfer, jedoch kam es nicht zu so gravierenden Verboten, wie es die Liedermacher mit ihren politischen Texten erleben mussten. Dennoch mussten alle Texte vorher genehmigt werden. Auch waren die oft langhaarigen Musiker den Behörden der DDR zumindest suspekt.
Ende der 1970er und Anfang der 1980er Jahre wurden viele weitere Bands gegründet, darunter Silly, 4 PS, Pankow, Keks oder Metropol.
Auch zur Gründung einiger Hardrock-Bands kam es nun und sogar Punkbands entstanden. Sie konnten jedoch nur im Untergrund auftreten. 1983 erschien als erstes Punkalbum "DDR von unten", jedoch nur im Westen.
DDR-Rockbands - auch im Westen bekannt
Karat wurde auch im Westen bekannt, als Peter Maffay ihr Lied "Über sieben Brücken musst du gehn" sang. Karat konnte in der Folge auch im Westen viele Platten verkaufen.
Auch die 1969 gegründeten Puhdys waren in der BRD erfolgreich. 1977 waren sie die erste DDR-Band, die im "Musikladen" auftreten durfte. Ihre größten Hits waren "Wenn ein Mensch lebt" (1973) und "Alt wie in Baum" (1977).
Ebenfalls ein Hit im Westen wurde 1977 "Am Fenster" von der Band City.