Alle guten Dinge sind drei oder vier?
Aller guten Dinge sind drei und manchmal auch vier oder dreieinhalb
Am 15. September 1957 erreichte die CDU/CSU die absolute Mehrheit und Konrad Adenauer wurde zum dritten Mal zum Bundeskanzler gewählt.
1959 plante Adenauer, sich um das Amt des Bundespräsidenten zu bewerben, zog allerdings seine Kandidatur wieder zurück. Er wollte dann doch Kanzler bleiben und war der Meinung, dass er ein besserer Kanzler sei als sein Konkurrent Ludwig Erhard. An dieser Behauptung hielt er auch fest, als Ludwig Erhard ihm 1963 ins Kanzleramt gefolgt war.
Dritte Amtszeit Adenauers
In die dritte Amtsamtzeit Adenauers fiel auch sein Versöhnungsangebot an Frankreich. So traf er sich Ende Juli 1960 mit dem französischen Staatspräsidenten in der Nähe von Paris. Dort nahm die deutsch-französische Freundschaft ihren Anfang. 1963 unterschrieben beide in Paris dann den Vertrag über die Deutsch-Französische Zusammenarbeit.
Problematik um Hans Globke
Im Oktober 1959 ernannte Adenauer Hans Globke, der als Person aufgrund seiner NS-Vergangenzeit äußerst umstritten war, zu seiner "rechten Hand" und damit einem seiner wichtigsten Mitarbeiter. Adenauer hielt bis zum Ende seiner Kanzlerschaft an Globke fest, der seine persönliche Verstrickung in das nationalsozialistische System bis zum Schluss leugnete, obwohl es viele Beweise dafür gab.
Viele Vorhaben scheiterten
Doch viele Vorhaben Adenauers scheiterten in dieser dritten Amtszeit. So schmetterte das Bundesverfassungsgericht seinen Plan, eine vom Staat kontrollierte deutsche Fernsehgesellschaft als Konkurrenz zur ARD einzurichten, ab. Ebenfalls wurde ihm zum Vorwurf gemacht, dass er beim Mauerbau im August 1961 zwei Wochen gewartet hatte, bis er Berlin besuchte und seinen Wahlkampf nicht unterbrach.
Die CDU/CSU verlor die absolute Mehrheit 1961
1961 verlor die CDU/CSU bei den Wahlen die absolute Mehrheit, was die Partei auch Adenauer anlastete. Es gelang ihm nur mit Schwierigkeiten, seine Parteikollegen in der CDU davon zu überzeugen, ihn noch einmal zum Kanzler zu wählen. Teile seiner eigenen Partei und die FDP waren gegen eine erneute Kanzlerschaft Adenauers. Adenauer versprach nach zwei Jahren noch vor den nächsten Wahlen freiwillig zurückzutreten. Im Herbst 1963 war es dann soweit. Im Zuge der Spiegel-Affäre kam es zu einer schweren Krise der Regierung und die fünf Minister der FDP traten zurück. Der von Adenauer unterstütze Verteidigungsminister Franz Joseph Strauß stellte sein Amt zur Verfügung und Konrad Adenauer - oft mittlerweile auch als "der Alte" bezeichnet - gab seinen Rücktritt von seinem Amt für das Jahr 1963 bekannt.
Rücktritt Adenauers
Am 15. Oktober 1963 trat Konrad Adenauer als Bundeskanzler endgültig zurück, eine Entscheidung, die ihm wohl nicht leicht gefallen ist. Von seinem Nachfolger Ludwig Erhard, bisher Wirtschaftsminister, hielt Adenauer nicht besonders viel und gab das auch immer wieder in der Öffentlichkeit bekannt.