50er Jahre Frau
Familien in den 50er Jahren
Viele Frauen, wenig Männer in den 50er Jahren
Die Frauen der 50er Jahre waren zum großen Teil auch die Frauen der 40er Jahre. Es waren die so genannten Trümmerfrauen, die Frauen, die ohne Mann erst einmal Ordnung in einer komplett zerstörten Welt schaffen mussten. Nach Kriegsende lebten in Deutschland 60 Prozent Frauen und 40 Prozent Männer. In Zahlen waren das sieben Millionen Frauen mehr als Männer. Heute ist es in etwa ausgeglichen. Viele Frauen waren stolz auf das, was sie alleine geschafft hatten, ob Schutt wegräumen, Mauern bauen, LKW und Straßenbahnen fahren. All dies waren Arbeiten, die Frauen noch nie zuvor ausgeübt hatten.
Frauenbild der 50er Jahren
Doch nun? All die selbstständigen Frauen sollten jetzt wieder nach Hause und sich dort um den Mann kümmern, ihn hegen und pflegen und ihm ein Nest bauen, wenn er nach einem anstrengenden Arbeitstag heimkam. So jedenfalls schlugen es die Eheratgeber der Zeit vor, von denen es eine ganze Menge gab. Vor allem die Werbung führte den Frauen immer wieder ein bestimmtes Frauenbild vor Augen.
Frauen in den 50ern: Nicht mehr alles alleine machen
Viele Frauen waren auch froh, endlich die große Last abgeben zu können und nicht mehr alles alleine machen zu müssen. So gaben sie die Verantwortung an die Männer wieder ab und verloren gleichzeitig ihre Selbstständigkeit. Lange Zeit hatten die Nationalsozialisten ein Bild von Frau und Mutter verklärt, das nicht so leicht aus den Köpfen der Menschen herauszubekommen war. Viele Frauen, die in den 50er Jahren noch sehr jung waren, hatten es über Jahre so gehört und verinnerlicht und jetzt glaubten sie, genau so leben zu müssen.
Die Frauen gingen einen Schritt zurück
So kam es, dass Frauen in den 50er Jahren wieder einen Schritt zurückgingen. Sie wurden Hausfrauen und Mütter, wollten nichts anderes sein, gaben ihre Berufe auf oder strebten erst gar keinen an. Junge Mädchen wurden auf ihre spätere Rolle als Hausfrauen vorbereitet. Auch die Politik tat hier alles dazu, dass dies auch so blieb.
Doch die Gleichberechtigung stand mittlerweile im Grundgesetz
Die Gleichberechtigung von Mann und Frau fand zwar Eingang ins Grundgesetz, aber erst nach heftigem Widerstand von FDP und CDU. Eine Frau musste es erkämpfen gegen den Widerstand der Männer, es war Elisabeth Selbert, die man auch zu den "Müttern des Grundgesetzes" zählt. Doch bis das, was im Gesetz stand, dann auch wirklich im Alltag umgesetzt wurde, sollte es noch eine Weile dauern. Und manches ist auch heute noch nicht im Alltag von Männern und Frauen angekommen.
Möglichkeiten zur Kinderbetreuung fehlten
So blieb es erst einmal dabei, dass eine Familie mit möglichst vielen Kindern und die Ehefrau, die sich um Ehemann und Kinder kümmerte, zum Idealbild der 50er Jahre wurde. Die Folge davon war, es gab viel zu wenig Kinderbetreuungsmöglichkeiten und es wurden auch keine aufgebaut. Frauen konnten gar nicht erwerbstätig sein und hatten auch wenig Möglichkeiten, sich selbst finanziell abzusichern. Sie wurden und blieben von ihrem Mann abhängig. Und wollte dieser nicht, dass seine Frau einer Erwerbstätigkeit nachging, so konnte er es auch ohne weiteres verbieten. Auch dafür gab es noch eine gesetzliche Grundlage.
Und in der DDR?
Im Osten wurde den Frauen zwar schon sehr früh gleicher Lohn für gleiche Arbeit versprochen und auch im Gesetz festgelegt. Aber im Gesetz stand nicht, wer die Hausarbeit zu verrichten hatte. Auch wenn viele Frauen bessere Möglichkeiten für die Betreuung der Kinder hatten und arbeiten gingen, blieb der Haushalt meist immer noch an ihnen hingen. Von einer wirklichen Gleichberechtigung können wir auch in der DDR nicht sprechen, auch wenn die Propaganda das gerne verkündete.