Wohnen und Leben

Toast Hawaii

Samstag bleibt die Küche kalt und der Hawaiitoast zieht in deutsche Küchen ein. Fast Food erleichtert das Leben der Frauen und am Samstag wird gebadet.

Einfache Sprache
Kinder ab 8 Jahren

Badezuber
Sauber wurde man auch im Badezuber, wenn es nichts anderes gab. [ © Deutsche Fotothek, Roger und Renate Rössing / CC BY-SA 3.0 DE ]
Gastarbeiterkinder
Gastarbeiterkinder in der Schule. Viele Arbeiter holten ihre Familien nach oder gründeten in Deutschland eine Familie. [ © Bundesarchiv, B 145 Bild-F013072-0003 / Wegmann, Ludwig / CC BY-SA 3.0 DE ]

In den 50er Jahren lebten und wohnten die Menschen ganz anders als heute:

Zum Beispiel badete am Samstag die ganze Familie. Kleine Kinder wurden in einen Waschzuber gesteckt. Das ist eine Art Mini-Badewanne. Nicht jede Wohnung hatte ein Badezimmer. Deshalb ging man am Samstag oft ins Volksbad. Das waren öffentliche Bäder. In den Wohnungen kam das warme Wasser noch nicht aus der Leitung. Das Wasser musste man in einem Wasserkessel erhitzen.

Liebespaare durften sich nicht in der Öffentlichkeit zeigen. Viele Jugendliche trafen sich dann heimlich. Viele heiraten nach einer Weile. Doch davor verlobte man sich. Da es noch keine Empfängnisverhütung gab, wurden manche jungen Frauen ungewollt schwanger. Dann mussten sie schnell heiraten. Denn eine unverheiratete Mutter, das ging gar nicht.

Kurz nach dem Krieg waren viele Frauen stolz auf ihre Selbstständigkeit. Nach Kriegsende gab es viel mehr Frauen als Männer.  Nach dem Krieg räumten die Frauen Schutt weg, bauten Mauern und fuhren LKW. Doch dann sollten sie wieder nach Hause und sich um den Mann und die Kinder kümmern. Sie gaben ihre Berufe auf und wurden wieder Hausfrauen.

Was gab es in den 50ern zu essen? 

Nach dem Krieg wollte man wieder „richtig“ essen. Die Deutschen liebten Fleisch, Es gab Schweinshaxe, Schlachtplatte, Kotelettes und vor allem Würste. Dazu gab es meist Kartoffeln oder auch Nudeln. Als Süßspeisen gab es Buttercreme und Sahnetorten. Wenn man etwas  Außergewöhnliches essen wollte, gab es Toast Hawaii. Als man dann in Italien Urlaub machte, gab es auch Pizza und Eis.

Was sind Gastarbeiter?

Die ersten Gastarbeiter kamen in den 50ern nach Deutschland. Sie stammten aus Italien. In Deutschland blühte die Wirtschaft. Man brauchte viele Arbeitskräfte. Viele Italiener blieben mit ihren Familien in Deutschland. Obwohl sie als Gäste kamen, wurden sie manchmal gar nicht willkommen geheißen. Man beschimpfte sie und schloss sie aus. Mit der Zeit kamen auch Gäste aus anderen Ländern. Aus Spanien, Griechenland, Portugal oder der Türkei.

Die ersten Werbefilme

Ende 1956 wurde der erste Werbefilm im Fernsehen gezeigt. Von da an ist die Werbung aus dem Fernsehen nicht mehr wegzudenken. Zu Beginn durfte nur zwischen 19:30 Uhr und 20 Uhr Werbung ausgestrahlt werden. Man warb für Lebensmittel, Küchengeräte oder Waschmittel.

Im Lauf der 50er Jahre wünschten sich immer mehr Menschen einfaches Essen. Und schnell sollte es gehen! Da hatte Friedrich Jahn eine Idee. Er bot in seinem Restaurat „Linzer Stüberl“ das „Grillhendl“ an. Das war ein Huhn vom Grill. Dann benannte er sein Restaurant in „Wienerwald“ um. Bald gab es immer mehr Wienerwald-Restaurants in ganz Deutschland und auch in Österreich. Den Werbespruch „Heute bleibt die Küche kalt, wir gehen in den Wienerwald“. Die Preise waren für viele günstig.