Macht die Währungsreform alle gleich?
Am 20. Juni 1948 erhielten alle Deutschen 40 DM auf die Hand. Die "Deutsche Mark" war die Währung für die Bundesrepublik Deutschland. Gleichzeitig erhielten sie ein Umtauschformular für ihre bestehenden Geldguthaben, wobei der Umtauschkurs zu diesem Zeitpunkt noch nicht feststand. So kann man sagen, für einen kurzen Augenblick waren alle gleich oder hatten zumindest alle gleich viel Geld. Doch es blieb bei einem Augenblick.
Vor der Währungsreform gab es kaum Waren zu kaufen. Der Schwarzmarkt blühte und die meisten Kunden starrten in leere Schaufenster. Es gab keinen Gegenwert für eine Ware, da das Geld nichts mehr wert war und die meisten Besitzer von Waren hielten diese zurück.
Die Läden waren plötzlich voll
Nach der Währungsreform waren die Läden plötzlich mit allem Möglichen wieder voll. Die Leute - froh über die Deutsche Mark - begannen mit dem Einkaufen. Und schon gab es Ungleichheiten zwischen denen, die Waren verkaufen konnten, und denen, die gar keine Waren zum Verkauf anboten.
Dazu kamen zum Bespiel die vielen Flüchtlinge, die gar nichts hatten, kein Geld, keinen Besitz, keine Sparbücher, oft nur noch das nackte Leben. Auch die konnten natürlich nichts verkaufen. Aber sie mussten kaufen, um zu überleben und das kam dann wieder denen zugute, die eben etwas zu verkaufen hatten. So waren ganz schnell alle eben wieder ungleich.
Dazu kam eine weitere Ungleichheit. Nach dem Sonntag der Währungsreform konnten Leute ihr Bargeld 1:10 tauschen. Wenn du also 100 alte Reichsmark hattest - das war die Währung zur Zeit des Nationalsozialismus - dann hast du dafür 10 Deutsche Mark, also die neue Währung, bekommen. Geldguthaben auf einem Sparbuch wurden im Verhältnis 1:6,5 getauscht.
Auch wenn nicht alle gleich waren, war die Währungsreform eine wichtige Voraussetzung für das deutsche Wirtschaftswunder.
Quelle: © history-vision.de
Auch wenn nicht alle gleich waren, war die Währungsreform eine wichtige Voraussetzung für das deutsche Wirtschaftswunder.