Entführung von Peter Lorenz
27.02.1975
Die Bewegung 2. Juni entführt Peter Lorenz
Am 27. Februar 1975 wurde der Spitzenkandidat der Berliner CDU für das Amt des Regierenden Bürgermeisters, Peter Lorenz, von der Bewegung 2. Juni entführt.
Die Entführung von Peter Lorenz
Drei Tage vor der Wahl zum Abgeordnetenhaus von Berlin blockierten die Terroristen die Straße mit einem Lastwagen und zwangen so den Dienstwagen von Lorenz zum Halten.
Zusätzlich wurde der Wagen gerammt, der Fahrer niedergeschlagen und Lorenz entführt. Er wurde in einen Keller in Berlin-Kreuzberg gebracht und dort gefangen gehalten.
Am nächsten Tag wurde der Deutschen Presse-Agentur ein Polaroid-Foto zugeschickt. Es zeigte Lorenz mit einem Plakat mit der Aufschrift: "Gefangener der Bewegung 2. Juni".
Die Forderung und ihre Erfüllung
Die Entführer forderten die Freilassung von sechs Terroristen aus dem Umfeld ihrer "Bewegung" sowie der RAF (Rote Armee Fraktion) und deren Ausreise in ein Land ihrer Wahl.
Die Forderungen wurden erfüllt - dies war das erste und einzige Mal, dass der Staat Forderungen von Entführern nachgab.
Fünf der sechs Terroristen (Verena Becker, Gabriele Kröcher-Tiedemann, Ingrid Siepmann, Rolf Heißler und Rolf Pohle) reisten in den Jemen aus, nur Horst Mahler, Mitglied der Roten Armee Fraktion, verweigerte selbst die Freilassung.
Freilassung von Peter Lorenz
Nachdem die Bedingungen erfüllt worden waren, wurde Peter Lorenz am 5. März freigelassen.
Monate später, am 9. September 1975, nahm die Polizei in West-Berlin drei Personen fest. Sie standen im Verdacht, an der Entführung von Peter Lorenz beteiligt gewesen zu sein. Der Politiker konnte zwei der Festgenommenen als seine Kidnapper identifizieren.