Demokratischer Aufbruch - DA
Demokratischer Aufbruch
Was war die Partei des Demokratischen Aufbruchs?
Der demokratische Aufbruch war eine Partei in der DDR. Mitglieder dieser Partei kamen zu Teilen aus der Bürgerbewegung der DDR. Sie war die erste Gruppe der Opposition in der DDR, die zu einer Partei wurde. Bei den letzten Volkskammerwahlen im Jahr 1990 trat sie innerhalb der "Allianz für Deutschland" auf. Diesem Wahlbündnis war sie am 5. Februar beigetreten. Sie hatte keinen langen Bestand. Sie tat sich am 4. August 1990 mit der CDU-Ost zusammen. Bei den Wahlen kam sie nur auf einen sehr geringen Stimmenanteil. Das lag in Teilen auch daran, dass kurz vorher bekannt wurde, dass der Vorsitzende der Partei viele Jahre lang Inoffizieller Mitarbeiter der Stasi gewesen ist.
Demokratischer Aufbruch Ziele?
Zunächst ging es darum, eine Art Zwischenlösung zu finden, also den Sozialismus in der DDR zu verändern. Doch darüber wurde in der Partei dann heftig diskutiert. Am Ende stand Distanz zum Sozialismus und ein Bekenntnis zur Sozialen Marktwirtschaft. Dazu kamen ökologische Forderungen. Damit scheiterte der linke Flügel der Partei.
Kurze Geschichte der Partei DA
In der DDR gab es viele Bürger*innen, die mit dem Staat unzufrieden waren. Viele stammten aus der Kirche, waren also Pfarrer wie zum Beispiel der bekannte evangelische Pfarrer Rainer Eppelmann. Aus einer solchen Gruppe entwickelte sich der Demokratische Aufbruch. Aus der Bürgerinitiative wurde eine Partei. Der exakte Name der Partei war: Demokratischer Aufbruch – sozial – ökologisch. Allerdings sollte es diese Partei nur sehr kurzzeitig geben. Die ursprünglichen Ziele der Partei waren eine Veränderung der DDR in Richtung der Demokratie. Das bedeutete, dass die DDR als Staat erhalten bleiben, aber reformiert werden sollte.
Demokratischer Aufbruch - Wolfgang Schnurr?
Wer war der Vorsitzende der Partei? Dieser hieß Wolfgang Schnur. Er war von Beruf Anwalt und Mitglied der Synode der Evangelischen Kirche in Mecklenburg. Im Oktober 1989 wurde er erst einmal Mitbegründer des Demokratischen Aufbruchs. Im Dezember 1989 zum Vorsitzenden des Demokratischen Aufbruchs gewählt. Er zählt gleichzeitig zu den Mitbegründern des Wahlbündnisses "Allianz für Deutschland" . Als bekannt wurde, dass er jahrelang "Inoffizieller Mitarbeiter" der Stasi gewesen ist (in der Zeit von 1965 bis 1989) trat er als Vorsitzender des DA zurück. Allerdings hatte er die Vorwürfe zunächst bestritten. Er wurde später aus der Partei ausgeschlossen und seine Lizenz, als Rechtsanwalt tätig zu sein, wurde ihm entzogen. Im Jahr 2016 starb er in Wien, wohin er sich zurückgezogen hatte.
In diesem youtube-Video des Zeitzeugen-Portals siehst und hörst du ein Interview mit der stellvertretenden Vorsitzenden der Partei des Demokratischen Aufbruchs Brigitta Kögler. Sie erzählt, dass sie zwar mehr Stimmen als Wolfgang Schnurr erhalten hatte, aber den Vorsitz nicht übernehmen wollte. Warum das so war, erfährst du im Video: youtu.be/icBa16nQmmc