Wohin kommen die Verfolgten?
Das Konzentrationslager Sachsenhausen lag in Oranienburg, nordöstlich von Berlin. Gegründet wurde es im September 1936. Es diente zwar in erster Linie dazu, politsche Häftlinge unterzubringen, doch ab 1938 wurden auch immer mehr Juden ins Lager von Sachsenhausen transportiert.
In Sachsenhausen waren viele politische Widerständler inhaftiert
Die Gestapo-Zentrale in Berlin lag in der Reichweite von 15 Kilometern, so kamen viele politische Gefangene nach Sachsenhausen. Das Lager war gleichzeitig eine Ausbildungsstätte für die zukünftigen Kommandanten der Konzentrationslager. Hier wurden die SS-Mannschaften ausgebildet, die ihren Dienst später in anderen Konzentrationslagern ableisteten.
Sachsenhausen diente als Modell für weitere KZ
Dieses KZ war deshalb besonders, weil es als Modell für weitere Konzentrationslager diente. Auch die Architektur des KZ war von besonderer Art und diente der absoluten Kontrolle. Zu Beginn wurden in erster Linie politische Häftlinge wie Kommunisten, aber auch konservative Politiker eingeliefert.
Homosexuelle, Sinti und Roma, unliebsame Christen und so genannte Asoziale und Arbeitsscheue, wie sie die Nationalsozialisten nannten, zählten ebenfalls zu den Insassen. Ab 1938 wurden es immer mehr Häftlinge. Auch Juden kamen nach Sachsenhausen.
Für die Juden war das Lager meist Durchgangsstation - für sie kam es noch schlimmer
Für die meisten Juden war das Lager allerdings eine Durchsgangsstation, sofern sie es überlebten. Sie wurden meist in die Todeslager in Richtung Polen geschickt. Aufgrund der Enge und schlechten Bedingungen im Lager starben sehr viele Menschen. Sie starben an Hunger, an Krankheiten, an den schlimmen Misshandlungen oder wurden auch systematisch ermordet, wie ab 1941 sowjetische Kriegsgefangene. [mehr dazu: Holocaust]
Motto: "Vernichtung durch Arbeit!"
In Sachsenhausen herrschte das Motto "Vernichtung durch Arbeit" vor. Viele Zwangsarbeiter mussten in verschiedenen Rüstungsbetrieben schuften und bekannte Firmen wie die AEG, Siemens usw. zählten zu den Firmen, die diese Zwangsarbeiter einsetzten. Auch medizinische Experimente an Menschen standen im Konzentrationslager Sachsenhausen auf der Tagesordnung. Das Lager bestand bis 1945 und im Zeitraum von 1936 bis 1945 verloren etwa 100 000 Menschen in diesem Lager ihr Leben.